Ich bewundere jeden, der die Nerven hatte, dier letzte NZZ-Standpunkte-Sendung bis zum Ende über sich ergehen zu lassen. Ich konnte nach der Hälfte nicht mehr. Demgegenüber ist der Beitrag Höhener ein wahrer Lesegenuss, mit klaren und für jedermann verständlichen Herleitungen. Merci! Reply
Man stellt fest, dass es hierzulande einen energie- und klimapolitischen “Woke-ismus” gibt. Gunzinger ist voll “woke”. In den meinungsbildenden Medien inklusive NZZ besteht bei externen Autoren und Interviewten ein eklatantes Missverhältnis zwischen der Anzahl “woke”-Stimmen pro “Energiewende” und Kritikern. Leuthard kriegt Raum für Rechtfertigungen auf bedenklichem Niveau, Gunzinger darf wieder phantasieren, und die Gletscher-Initianten kriegten für Ihre Replik auf meinen früheren NZZ-Artikel “Das Klima und die politische Kommunikation” für ihre Rechtfertigung viel mehr Raum als ich in meinem Gastkommentar. Das Resultat ist eine Art Gehirnwäsche ohne staatlichen Zwang. Reply
Die Intervention von Emanuel Höhener ist eine Bestätigung des Brandolini-Prinzips, das besagt, dass man, um einen Bullshit zu widerlegen, eine Grössenordnung mehr Aufwand betreiben muss, als ihn zu behaupten. Die Gunzinger aus dem “Lager des Guten” wissen das und streuen eine Menge Details, deren Punkt-für-Punkt-Kritik verhindert, dass man sich mit dem Kern des Problems befasst, nämlich dem Mangel an Grundlage für den Öko-Klima-Alarmismus. Reply
Für Herrn Gunzinger gilt: Was er sagt ist so falsch, dass nicht einmal das Gegenteil richtig ist. Reply
Gewiss seltsam an Höheners Stellungnahme ist, dass er Gunzinger jede atomare Sachkenntnis abspricht, dann aber nur seine PV-Aussagen diskreditiert. Würde mal sagen, dass der Höhener so viel über PV weiss, wie er dem Gunzinger mangelnde Atomkenntnisse vorwirft, zb: – Natürlich sind die Tage im Winter kürzer – relevant für die PV-Strom-Produktion sind aber die Monate Februar bis April, da sind sie bereits wieder länger. Erst dann sind die Stauseen annähernd leer und also eine geringere Wasserstrom-Produktion das Problem! – Dass PV-Anlagen nur auf Höhenzügen Strom produzieren ist schlicht falsch. Wenn die Sonne in Bergtälern scheint (wovon sich ja jeder Alpenbesucher ein Bild machen kann) dann arbeiten die PV-Anlagen auch dort mit Hochdruck. – Bezüglich Speichermöglichkeiten liesse sich lange diskutieren – interessant immerhin dass Höhener von nur 5 Grande-Dixences-Anlagen spricht – früher war in Ihren Kreisen von deren bis zu 14 die Rede. Ist doch ein erheblicher Unterschied und zeigt, dass hier eben (noch) keine Sicherheit besteht und jeder einfach mal was behauptet. – Kosten des gesamten Energiesystems werden nicht nur in einem erneuerbaren relevant, vielmehr werden alle neuen Stromanlagen zusätzliche solche Kosten erzeugen, da zb die Stromleitungs-Infrastruktur der Schweiz erneuert und erweitert werden muss. – Komplett falsch ist sodann Höheners Behauptung «während jeden Monats des Jahres während etwa 1/3 der Zeit keinen Strom aus solchen Anlagen», das zeigen die nun zum Glück vermehrt verfügbaren Statistiken. Und nicht vergessen: die Schweiz hat ja immer noch die Wasserkraft. Der wegen seiner Energiewende-kritischen Haltung gern zitierte Prof. Dr. Hans-Günter Appel vom Stromverbraucherschutz NAEB e.V. hielt andernorts fest: «Ein stabiles Netz erfordert mindestens 40 % Grundlast von Kraftwerken.» Was die Schweiz mit der Wasserkraft bekanntlich hat! Reply
Herr Rehsche, eigentlich gilt für sie dasselbe, was Herr Ziegler im obigen Kommentar ausdrückt. Anhängen müsste man, notorisch! * Wenn sie meinen Blog Eintrag aufmerksam lesen, dann stellen sie fest, dass ich gleich zu Beginn auf eine Kritik zum Gunzinger Gespräch verweise, welche sich ausschliesslich auf das Thema Kernkraft bezieht. Die Kritik war gut, berechtigt und kompetent, da hatte ich nichts mehr anzufügen. * Zudem schreibe ich auch gleich zu Beginn, dass ich mich mit meinen kritischen Anmerkungen auf ein paar wenige Punkte fokussiere, jede einzelne Gunzinger These zu widerlegen, wäre Romane füllend. Es gilt eben, wie M. de Rougemont bereits richtig vermerkt, das Brandolini Gesetz. * Falls sie je meine früheren Beiträge aufmerksam durchgelesen haben, dann hätten sie feststellen können, dass wir im CCN von rund 5bis 6 Pump-Speicher der Grand Dixance Kapazität sprechen (Stauvolumen * Fallhöhe), allein für den qualitativ gleichwertigen Ersatz von Strom aus den bestehenden Kernkraftwerken. Sollte auch noch der Bedarf für E-Mobilität durch initiale PV Stromgenerierung gedeckt werden, so würden dann eben rund 14 derartige Anlagen gebraucht. Ich meine, sie können, wollen – was auch immer- solches nicht verstehen. * Nur ist es eben so, dass Stromleitungen zum Anschluss einer Solaranlage auf deren nominal Leistung dimensioniert werden müssen, mit einem alpinen “power factor” gerechnet, würde diese Kapazität allerdings nur während 15% des Jahres beansprucht, oder anders rum, steht diese Leitung während 85% des Jahres still. Ein thermisches Werk produziert in der Regel während 90% des Jahres. * Auch hier Herr Rehsche meine ich, dass sie die Lastkurven von NEE Einspeisung in D offenbar nicht verstehen wollen, oder können. 40% Grundlast (oder mehr) aus Wasserkraft hat die CH soviel ich mich erinnere möglicherweise im Sommerhalbjahr, im Winter jedoch sicherlich nicht. Man kann und darf nicht die Speicherwerke als Grundlastanlagen- Ersatz beiziehen. Und noch etwas: Ich möchte sie daran erinnern, dass sie den Lesern des CCN Blogs seit rund 4 Jahren eine Antwort betreffend den effektiven Kosten des Stroms für ein autonomes Gebäude schuldig sind, wohlgemerkt ohne Subventionen. Das wäre dann doch einmal ein konstruktiver Beitrag als Kontrapunkt zu ihrer chronischen Nörgelei. Reply
Man kann nicht wegdiskutieren, dass in der Schweiz die Grundlast heute von den KKW im Winter und vor allem in der Nacht und nicht von Wasserkraftwerken geliefert wird. PV kann es definitiv nicht, auch wenn in den Bergen die Produktion tagsüber etwas höher als im Mittelland ist. A. Gunzinger hat mir vor zwei Jahren bei einer Tagung bestätigt, dass ohne mindestens 4’000 MW Windkraft und 4’000 MW Gaskraftwerke die Versorgungssicherheit der Schweiz im Winter nach der Abschaltung der KKW nicht sichergestellt werden kann. Das schweigt er immer wieder gern, wenn man ihm nicht klare Fragen stellt. E. Gujer war leider einen schwachen und schlecht informierten Interviewer … Reply