Herr Höhener liefert uns mit diesem Artikel die bisher wohl klarste Darstellung, warum eine PV-Strategie allein für die Sicherstellung des ganzjährigen zukünftigen elektrischen Energiebedarfes der Schweiz niemals genügen wird. Der Normalbürger bzw -Bürgerin hat und erhält von dieser Tatsache aber kaum genügende Kenntnis. Das muss ändern. Wie wollen wir ein “kluges Volk” sein, wenn uns von der Politik nur Illusionen serviert werden ? Die Stromlücke ist heute eine Tatsache. Ich fordere die ETHZ auf, die fehlende Aufklärung der Bürger/innen endlich an die Hand zu nehmen und in den Medien ihre technologisch unleugbaren Erkenntnisse zu vermitteln, warum Bandenergie (Kernenergie bzw. Flusskraftwerke) notwendig ist. Die ETH gilt als die beste technische Universität Europas, also erwarten wir von ihr eine aufklärende Stimme. Sie verfügt auch neu über einen Lehrstuhl, welcher den Nachweis erbringen kann, dass die neuste Generation von Kernkaftwerken alle Bedingungen für eine umweltfreundliche Versorgung mit Bandenergie zu akzeptalem Preis erfüllt. Den Fehler, den sie Ende der 90er Jahre gemacht hat, eine 2000 Watt-Gesellschaft sei denkbar, muss sie endlich aus der Welt schaffen. Diese Illusion geistert immer noch in den Gehirnen vieler Bürger/innen. Der Energiebedarf per capita steigt aber unaufhöhrlich Reply
Von einer Bundesinstitution (ETH) ist nicht zu erwarten, dass sie Forschung liefert, die der offiziellen Politik zuwiderläuft, besonders wenn diese noch durch eine Volksabstimmung höchstlegitimiert ist. Ein früherer ETH-Präsident hat dies in einem Interview sogar fast wörtlich so gesagt. Man sollte sich einmal endgültig von der Illusion lösen, dass staatliche Hochschulen in unserem politischen System “unpolitisch” forschen und kommunizieren können. Reply
Wenn ich die Ausführungen richtig verstehe möchte Emanuel Höhener zurück in die Planwirtschaft vor der Strommarktliberalisierung in 2008. Das erstaunt schon von einem liberalen Geist! Oder ist das eine Bankrotterklärung für die aktuelle Marktorganisation? Axpo und Alpiq haben seit der Marktöffnung keinen Versorgungsauftrag mehr von ihren Aktionären, die anderen EVU haben hingegen noch einen Versorgungsauftrag, die sie aber seit 2008 nicht mehr wahrnehmen. Die Schuld für die aktuelle Situation der Energiestrategie zu geben ist einfach nicht nachvollziehbar. Vielmehr müssen die meistens in der öffentlichen Hand und mit dem Markt überforderten EVU gesetzlich verpflichtet werden wieder in eigene Produktionsmittel zu investieren und sich nicht auf dem Markt zu verlassen. Der Markt foutiert sich um die Versorgungssicherheit! Reply
Ich verstehe nicht ganz. Wie immer man Märkte für (über-) lebenswichtige Güter und Services etikettieren will, der Bund hat doch für die Energie eine klar formulierte Verantwortung: “Das Bundesamt für Energie schafft die Voraussetzungen für eine ausreichende, krisenfeste, breit gefächerte, wirtschaftliche und nachhaltige Energieversorgung …” (BFE Web) Zudem war es 2017 sogar diesem ‘Normalo’ klar, dass wir von Leuthard & Co belogen und versegglet wurden. Und ja, es macht mich heute noch zornig weil die FDP Spitze damals auch eine besonders traurige Rolle spielte, denn sie wusste es besser, vorgetragen von ihren eigenen, dann abgesägten, kompetenten Parteikollegen. https://www.c-c-netzwerk.ch/2017/05/06/werner-pluss-2/ Reply
Der Markt würde sehr wohl eine zuverlässige Energieversorgung sichern, wenn es diesen Markt gäbe. Dieser wurde von der Politik nämlich so kaputt reguliert, dass ich jeden Energieversorger zu verstehen beginne, weshalb er nicht mehr in Produktionsanlagen investiert. Begonnen bei den unanständigen Wasserzinsen, den immer strengeren Restwassermengen, bis zum Verbot neuer KKW oder dem quasi Verbot in der Schweiz nach Gas zu suchen (dann hätte man vielleicht sogar eine inländische Gasreserve). Hingegen wird jedes Windrad und jede PV Anlage mit Subventionen vollgestopft, ohne welche sie nie wirtschaftlich produzieren könnten. Eine ernst zu nehmende Dekarbonisierung, die ich sehr befürworte, findet aber erst statt, wenn die Politik endlich realisiert, dass nur dort in zuverlässige Infrastrukturanlagen investiert wird, wo Rechtssicherheit besteht diese langfristig ökonomisch betreiben zu dürfen. Alles andere endet tatsächlich in Planwirtschaft. Reply
Eine helvetische Dekarbonisierung wird nie stattfinden, weil der helvetische Energieverbrauch heute noch zu 2/3 aus fossilen Energieträgern stammt und wäre auch nicht ernst zu nehmen, weil die Schweiz nur 0,1% des weltweiten anthropogenen CO2-Ausstosses verursacht und beeinflussen kann und somit den anthropogenen Klimawandel, sofern dieser tatsächlich existiert, sowie die Gletscherschmelze nicht verhindern, sondern nur um ca. eine Woche verzögern kann, falls sie ihren CO2-Ausstoss ab SOFORT bis 2050 auf NULL herunterfährt. Das wird sogar Herr Knutti bestätigen müssen. Angesichts der Geringfügigkeit dieses lediglich erhofften, aber keinesfalls erwiesenen Nutzens erweist sich helvetische Klimapolitik als sinnloser kostspieliger Leerlauf. Reply
Sie haben in Ihrer Betrachtung vergessen, dass ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung, besonders in den oberen Schichten der politischen und wirtschaftlichen Elite, mit dem Klimawandel-Aktivismus seinen Lebensunterhalt verdient und seine Einflussposition stärkt. Die Hochschulgebildeten hatten sowohl beim Energiegesetz wie auch beim CO2-Gesetz die weitaus höchsten Zustimmungsraten aller Bildungskategorien. Zudem vermittelt der “Kampf gegen den Klimawandel” vielen gewöhnlichen Leuten im Volk das erbauende Gefühl, etwas moralisch Hochwertiges zu unterstützen, wenn sie sich dafür einsetzen. Reply
Woher wissen Sie, dass ein beträchtlicher Teil der elitären Bevölkerung mit dem Klimawandel-Aktivismus seinen Lebensunterhalt verdient und dass die Hochschulgebildeten sowohl beim Energiegesetz wie auch beim CO2-Gesetz die weitaus höchsten Zustimmungsraten hatten? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Ihren Mutmassungen und meiner Behauptung, dass eine helvetische Dekarbonisierung nie stattfinden wird?
Herr Huber, Planwirtschaft in der CH Elektrizitätsbranche haben wir bereits: Die Monopolgärten der Endverteiler. Dieser Zustand wurde in den vergangenen rund zwei Jahrzehnten in verschiedenen Kantonen durch Abstimmungen bestätigt. Also ist es ein einfaches, diesen privilegierten – da kein Unternehmerrisiko tragenden – Institutionen die Versorgungspflicht zu übertragen. Es wäre deren Aufgabe, sich darum zu kümmern, wie diese Verpflichtung umgesetzt werden kann. Niemals würde es mir einfallen, Planwirtschaft zu propagieren, dem vorliegenden vertraktem System muss /soll jedoch neben dem Privileg “Monopol” auch eine Verpflichtung “Versorgungssicherheit” auferlegt werden. Ansonsten stimme ich den Aussagen von Markus Häring voll zu, gäbe es diesen Markt, wäre auch eine sichere Versorgung gewährleistet. Reply
Der heutige Marktdesign mit den vielen Subventionstöpfen ist effektiv ein Flickwerk und hier liegt das Hauptproblem für die fehlenden Investitionen in CH-Produktionsanlagen, und nicht primär in der Energiestrategie 2050! Eine Aufhebung des Verbots zum Bau neuer Kernenergie-Anlagen würde daran rein nichts ändern, solange eine breite Akzeptanz für neue KKW in der Bevölkerung fehlt. Neue Produktionsanlagen (ob Erneuerbar oder nicht) werden auch durch die heutigen Marktakteure nur gebaut, wenn die finanziellen Risiken der Investitionen, zukünftig z.B. dank gleitenden Marktprämien, durch den Bund, d.h. durch die Stromkonsumenten, getragen werden. Reply
Herr Huber, Die Energiestrategie und vorangehend die Einführung von KEF (ca. 2008) und später den Subventionen für den Bau von NEE Anlagen sind hauptverantwortlich für die Erodierung der Rentabilität der Wasserkraft, besonders der Stauanlagen und der Pumpspeicher. Einerseits sind derartige Werke bezüglich Rendite abhängig vom zu erzielenden “Peak” Preis wärend den Mittagsstunden – dann wenn die PV subventionierten Strom ins Netz liefern – andrerseits, wenn man kostspielige Flexibilität dazu missbrauch (missbrauchen muss) um Junk Strom auf Grundlastqualität zu verbessern, dann kann das nicht gut gehen. So war konsequenterweise die Wasserkraft – die einzig verlässliche, planbare “Renewable” – kommerziell das erste Opfer der Energiewende, was notabene zu erwarten war. Deshalb schwand auch das Interesse, in Wasserkraft weiter zu investieren. Marktdesign hat damit überhaupt nichts zu tun,solche Argumente lenken nur von der realen Fehlern der Energiewende ab! Zudem, bei all den vorangehenden Abstimmungen (die letzte Mitte des ersten Jahrzehnts), wo es alleine um die Kernkraft ging, fand diese Zustimmung bei der Bevölkerung. Dass die “Energiewende” (und damit auch das Technologieverbot) angenommen wurde, hängt zum grossen Teil damit zusammen, dass die Bevölkerung gezielt und mehrschichtig falsch informiert wurde, im Klartext belogen wurde. Reply
Anscheinend blenden die KKW-Befürworter immer noch die Wirkung von Fukushima aus! Ob gerechtfertigt oder nicht, war die Bevölkerung nachher sehr verunsichert und hat in der Folge dem Technologieverbot zugestimmt. Aber die Behauptung, dass der heutige Marktdesign mit fehlenden Investitionen in Kraftwerkskapazitäten gar nichts zu tun hat, ist eine noch grössere Verblendung …
Es geht nicht um ein “zurück zur Planwirtschaft”, sondern um die Erkenntnis, dass Versorgungssicherheit ein öffentliches Gut ist und dies unter heutigen Bedingungen von stark verzerrten Strommärkten besonders ins Gewicht fällt. Deshalb ist der Staat gefordert, weil die verzerrten Märkte das öffentliche Gut nicht mehr ausreichend produzieren. Unsere Politiker(innen) hatten nicht begriffen, dass die Abschaltung von Mühleberg schlicht und einfach nicht eine Frage eines rein betriebswirtschaftlichen Entscheids sein konnte. Reply
Wie steht es denn um die Meinung der Bevölkerung? In Deutschland gibt es ein Paradoxon. Einerseits hat die Stimmung (trotz der jahrzehntelangen und bis vor kurzem konsequent durchgezogenen Irreführung durch die öffentlich-rechtlichen Medien und die so genannten Qualitätsmedien) gedreht: Die Mehrheit ist inzwischen mindestens für den Weiterbetrieb der KKW, und die Ablehnung auf lange Frist lässt nach: https://twitter.com/Nuklearia/status/1555444811271897088 Andererseits machen weiterhin die meisten Wähler ihr Kreuzchen bei denen, die für das Debakel verantwortlich sind. Reply
Frau Leuthard brüstet sich mit der hohen Zustimmung zur Energiestrategie. Wenn man berücksichtigt, dass bei früheren Kernkraft- Abstimmungen immer etwa 45 % gegen die Kernkraft stimmten so brachte der Ausstiegsartikel bereits fast die Hälfte der JA-Stimmen. Dazu kamen all die die Haustechnikbetriebe (vom Gewerbeverband) mit ihrer Werbung und die gutgläubigen (4o Fr pro Haushalt) Stimmbürger. Gibt es Abstimmungsanalysen die aufzeigen, wie sich das “kluge Volk” zusammensetzte? Reply
Selbstverständlich gibt es das! Googeln Sie “VOTO-Studie zur eidgenössischen Volksabstimmung vom 21. Mai 2017”. Dort finden Sie, was Sie wissen wollen und noch viel mehr. Zudem habe ich die VOTO-Studie in meinem Beitrag in der CCN-Publikation “Versorgungssicherheit” ausführlich kommentiert. Mein Kommentar enthält Interpretationen, die Sie in der VOTO-Studie nicht finden. Reply
Schön, dass wir diesen Super-Artikel auf CCN lesen können. Die Amerikaner sagen dem “Preach to the Choir” – dem Kirchenchor predigen. Dieser Artikel gehört in die NZZ, den Tagi, die CH-Medien und viele mehr. Wie bringen wie das zustande? Das ist unser Problem: Wir haben die Argumente, aber uns fehlt die Breitenwirkung. Die Kommunikationsspezialisten unter uns sind gefordert! Reply
Die NZZ hat wohl auch ein Gesicht zu verlieren, da sie nach Fukushima schlicht ihre Funktion eines kritischen investigativen Journalismus’ ebensowenig wahrgenommen hat wie alle anderen Mainstreamer. Und so getraut sich die NZZ bis heute nicht, Höhner’schen Klartext zu sprechen. Vielmehr lehnt sie sogar Gastbeiträge in dieser Richtung ab. Die NZZ-Wirtschaftsredakteure Eisenring und Benz kann man von dieser Kritik übrigens ausnehmen. Diese beiden haben nichts unversucht gelassen, um den kritischen Blick zu wahren…. das genügte aber auch nicht. Da sage ich nur noch: Auch die NZZ hat ihr Gesicht schon verloren.. und verliert es noch weiter, wenn jetzt nicht endlich zu Klartext gewechselt wird. Ich habe mein Abo schon auf die geringstmögliche Ausprägung reduziert. Die nächste Stufe ist Null. Reply
Zu den 5 Top-Massnahme von Emanuel Höhener würde ich noch folgende Massnahme hinzufügen: 6. Baldige Aufhebung des Verbots der Wiederaufarbeitung von abgebrannten Brennelementen. Dadurch wird eine ökonomisch und ökologisch sehr viel bessere Bewirtschaftung der zur Verfügung stehenden Ressourcen. In einem Tiefenlager kann bei Wiederaufarbeitung mit einem 4-mal geringeren Volumen und als Folge mit einer Kostenreduktion in der Grössenordnung von 30% gerechnet werden. Der Einschlusszeit wird dann weniger als 1000 Jahre. Reply