Eine solche Volksinitiative braucht es dringend auch in Deutschland, wo die Verstromung von Erdgas bei drohendem Lieferstopp aus Russland neue Höchstwerte erreicht. Vor kurzem schrieb jemand, die Grünen seien keine Klima-, sondern eine Anti-AKW-Partei – und würden das Volk lieber hungern lassen, als die Laufzeit der letzten drei KKW zu verlängern. Ich fürchte, er hat recht. Reply
Ja, aber viele Grüne wissen es selber noch nicht. Und wären es nur die Grünen, diese “Unreflektierte-Anti-AKW-Partei”, dann wäre dies in der Schweiz noch kein so grosses Problem. Aber hier haben besonders die Mittepartei und erhebliche Teile der FDP.Die Liberalen den verderblichen Anti-AKW-Kurs mitzuverantworten. Ohne deren mehrheitsbildende Rolle wären wir heute noch bei unserer erfolgversprechenden ante-Fukushima-Strategie. Der ECS-Autor zeig übrigens schön auf, dass der Schlingerkurs schon lange vor Fukushima aufgenommen wurde. Fuskushima liess uns aber dann sozusagen demokratie-rechtskräftig abdriften. Reply
Beides trifft tatsächlich auch auf Deutschland zu. Es war die Kanzlerin der CDU, die den Atomausstieg forcierte – anlässlich des Tsunamis bei Fukushima: Der deutsche Atomausstieg senkte unser Risiko nicht, sondern erhöhte es: * Durch die zusätzliche Luftverschmutzung aus Kohlekraftwerken starben in Deutschland mehr Menschen als in Japan durch die Naturkatastrophe. * Im Klimaschutz-Ranking liegen wir heute durch den Atomausstieg im deutschen Alleingang weit abgeschlagen hinter anderen europäischen Ländern. Fukushima ist die unglaubliche Geschichte, wie ein japanischer Tsunami Deutschland verwüstete. https://www.tech-for-future.de/fukushima/ Reply
Nachzutragen wäre noch dies: Natürlich ist Willy Spühler nicht von selbst auf die Idee mit den Kernkraftwerken gekommen. Die Idee stammte von seinem damaligen Mitarbeiter Urs Hochstrasser. Er muss sich nicht im Grab umdrehen, er ärgert sich bei lebendigem Leib: Er hat Anfangs Jahr seinen 94sten Geburtstag gefeiert! Reply
Ja, das kann man auch auf Wikipedia nachlesen – habe ich gemacht. Und wenn wir schon dabei sind. Willy Spühler war ein weitsichtiger SP-Bundesrat (!) – und nach ihm hat sich Willi Ritschard, auch SP, ebenfalls sehr weitsichtig um die Energiepolitik gekümmert. Vielleicht sollte sich Frau Sommaruga weniger mit dem vermeintlichen Wind der Öffentlichkeit und mehr mit den Wurzeln ihrer Partei befassen. Aber dafür ist es jetzt zu spät. Mir ihr an der Spitze ist der Turnaround in der Energiepolitik nicht mehr zu schaffen. Reply
Ein markantes Statement der damals grünen Interessensverbände zu deren Widerstand gegen den Bau der Anlagen der Engadiner Kraftwerke (EKW) in den späten 1950-er, frühen 1960-er Jahren folgendes entnommen aus dem Buch „Die Engadiner Kraftwerke“ (1). “….. Die „Lia Naira“(2), ihre Helfer, der harte Kern des „SBN“(3) und das „Rheinau- Komitee“(4) akzeptierten die Verständigung von 1957 wie auch die früheren Projekte nicht. Die Parkerweiterung war ihrer Meinung nach das schlimmste Kapitel des Kuhhandels um den Nationalpark. Weder zusätzliche Weiden noch Wälder könnten den lebendigen Spöl ersetzen. Im Übrigen könne das Energieproblem in der Schweiz auf andere Weise gelöst werden. Auf lange Sicht sei nur die Kernenergie in der Lage, die Landesversorgung sicherzustellen. Die kooperative Zusammenarbeit mit den Kraftwerken (4) sei eine unsägliche Frechheit. Jetzt müsse das Schweizervolk über das Tun und Lassen entscheiden. ….” Im Jahr 1962 war dann der Baubeginn der ersten Bauphase der Anlagen der EKW. (1) Die Engadiner Kraftwerke, RobertMeier; Schweizerischer Wasserwirtschaftsverband, 2003; ISBN 3-85545-129-X (2) Lia Naira: Zu deutsch „Schwarzer Bund“ war in den 1950-er / 60-er Jahren ein Aktionskomitee gegen den Bau von Wasserkraftwerken im Engadin. (3) SBN: Schweizerischer Bund für Naturschutz (4) Rheinau- Komitee: Auch „Rheinaubund“ war eine gesamtschweizerische, unabhängige nicht profitorientierte Umweltorganisation mit Schwerpunkt Gewässerschutz. Er entstand aus der Bewegung für die Erhaltung der Flusslandschaften am Hochrhein und am Spöl im Nationalpark. Der Kampf gegen das Kraftwerk Rheinau – ein paar Kilometer unterhalb dem Rheinfall – führte 1960 zu dessen Gründung. Der Rheinaubund hat zur Verankerung des Natur- und Heimatschutzes in der Bundesverfassung beigetragen. 2012 erfolgte die Fusion der beiden Gewässerschutzorganisationen Rheinaubund und AQUA VIVA zur neuen Organisation Aqua Viva. (4) Gemeint ist die Wasserkraftwerks- Wirtschaft Reply