Atomkraft-Schwindel in der Arena II: Unbefriedigende Antwort der Ombudsstelle

Am 24. Februar 2022 hat unser Leser Werner Plüss die “Arena” vom 11. Februar des Titels “Stromlücke schliessen – aber wie?” wie folgt beanstandet:

“Falsche Information: Die Atomkraftwerke in der Schweiz haben einen Anteil von um die 40% – nicht 20%. Es ist falsch, was sie auf der Grafik ab Minute 56 gezeigt haben, und muss korrigiert werden.”

Weitere Angaben und Links zur Plüss’schen Kritik entnehmen Sie bitte direkt dem unten eingebetteten PDF. (Ähnliche Kritik findet sich übrigens schon in unserem Blog: Atomkraft – Schwindel in der Arena.)

Lesen Sie hier die Antwort von der Ombudsstelle SRG.D, die zwar durchaus Fehler einräumt, aber letztendlich die Arena-Verantwortlichen doch noch im Recht sehen will. Dies wiederum hat Zuschauer Plüss zu folgender Zusatzkritik veranlasst:

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5 thoughts on “Atomkraft-Schwindel in der Arena II: Unbefriedigende Antwort der Ombudsstelle”

  1. In der Betrachtungsweise und folglich der Argumentation der Ombudsstelle gibt es einen fundamentalen Fehler, man vergleicht einmal mehr nicht Gleiches mit Gleichem.
    Betrachtet, resp. argumentiert man über den Anteil der Kernkraft Produktion am Schweizerischen Produktionsmix, so ist der nach Abschalten des KKW Mühleberg in die Grössenordnung von 33% gefallen (dies von rund 38% im Mittel der 15 vorausgehenden Jahre). Allerdings liegt in der Statistik erst 1 Jahr ohne Mühleberg vor. Die Abgrenzung dieser Betrachtungsweise ist klar definiert: Produktionsmix Schweiz.
    Macht man jedoch einen Vergleich auf der Verbraucherseite, so muss dieser sich auf den gesamten verbleibenden Strommix in der Schweiz beziehen, d.h. lokale Produktion plus Import minus Export. Da die Zusammenstellung des Strommix Import wie auch Export nicht genau bekannt ist, darin jedoch auch Nuklearstrom enthalten ist, greift eine Aussage, im Strommix Verbrauch Schweiz sind nur 20% Nuklearstrom enthalten, zu kurz und ist grundsätzlich ein falscher Rückschluss. Man vergleicht Zahlen, welche aus völlig verschiedenen Systemabgrenzungen stammen. Logisches Denken macht offensichtlich bei SRF wie auch bei der Ombudsstelle Mühe.

    1. Ja, und angesichts der vielen französischen AKW ist anzunehmen, dass der Importstrom – erst recht im Winter – ein gerütteltes Mass an Atomstrom enthält. Übrigens zum Glück, denn das ist ohne Zweifel der umweltfreundlichste und der am wenigsten gefährliche Strom. Je energiedichter die Technologie, desto effizienter und ressourcenschonender sie ist.

      1. Dieser französische Atomstrom ist derzeit allerdings nur beschränkt verfügbar, weil rund gemäss unterschiedlichen Angaben derzeit in Frankreich rund ein Drittel bis ein Fünftel (von 59, also zwölf bis 20) aller AKW stillstehen. Grund sind Schäden und Wartungsarbeiten. So viel zur Versorgungssicherheit dank Atomkraftwerken…. Die Strompreise rauschen deshalb aktuell in ungekannte Höhen – dämpfend wirken die Erneuerbaren wie Wind- oder Sonnenstrom.

        1. Woher kommt die (zusätzliche) Energie zum Ausbau von Strom & Wind? Selbst wenn die energetische Amortisation der erneuerbaren Energien hierzulande möglich ist, so wird dies erst in einigen Jahren erreicht. Bis dahin erhöht der Ausbau der erneuerbaren Energien die Nachfrage nach (fossilem) Grenzstrom und deshalb steigen bis dahin die Temperaturen und die Energiepreise!

        2. Man muss Franz-J. S.-W. (FJSW) Recht geben. Graue Energie wird in enormen Mengen “ausser Kraft” gesetzt, um angeblich CO2-effizientere Verbraucher in Betrieb zu nehmen. Und diese Substitution lässt den Energiebedarf explodieren. Und zudem den Bedarf an knappen Rohstoffen. Krasses Beispiel sind die E-Autos (s. die diversen Beiträge von Kai Ruhsert in diesem Blog), aber auch die Wärmepumpen werden einfach den Strombedarf ankurbeln, und dieser kann vorläufig nur fossil (oder nuklear) befriedigt werden. Das Bild von Homer Simpson, der seine Windrädchen mit Strom aus der Dose betreibt, wird noch lange richtig sein.

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