“Bote der Urschweiz” Leserbrief am 6.4.22 veröffentlicht: Text mit Word eingereicht, wurde wort wörtlich übernommen: Tuvalu, Wasser bis zum Hals? Simon Kofe, Aussenminister von Tuvalu, hat mit genialen und äusserst billigen Tricks ein Video gedreht und es 2021 in Glasgow bei der Weltklimakonferenz zum Besten gegeben. Er stellte das Rednerpult ins Meer, stand bis an die Knie im Wasser und polterte lächelnd gegen den Klimawandel. Blöd nur, das Tuvalu nicht untergeht und gar ansteigt. Diese Aussage ist überprüfbar. Tuvalu ist sehr klein und überbevölkert. Dem Grönlandeis geht es heute besonders gut. Da verschwindet nichts. Das Meereis in der Arktis schmolz im letzten Sommer um über 1 Mio. Km2 weniger und in der Antarktis wird es immer kälter. Den Eisbären geht es sehr gut. Ärgerlich ist das ewige mediale aufputschen immer neuer Kipppunkte, die es nicht gibt und nicht geben wird. Die Berichterstattung ist grobfahrlässig einseitig und extrem unvollständig. Die einseitige Klimawissenschaft ist zu einer Propagandamaschine und zu einer Sekte degeneriert, die eigentlich nicht mehr ernst genommen werden kann. Wissenschaft geht anders. Ohne Gas und Oel steht die Welt still. Kunstdünger wird für die Dritte Welt unbezahlbar. Wind und Solar alleine geht nicht. Dieser Flatterstrom muss immer und ewig mit konventionellen Kraftwerken geglättet werden. Die USA verhandeln bereits mit dem kommunistischen Erzfeind Venezuela um Oel und Gas. Der Deutsche Grüne Habeck pilgerte nicht nach Mekka, sondern nach Qatar (ein durch und durch demokratisches Königreich!) wohl wegen Gas und Oel. Die Argentinier reklamieren wieder mal die Falklandinseln für sich. Dort werden riesige Oel- und Gasvorkommen vermutet. Bundesrat Maurer hat bereits Kontakte mit Saudi-Arabien geknüpft. Sehr verantwortungsvoll. Und in Europa wird am Hirngespinst klimaneutral bis 2050 gebastelt. Über 6 Milliarden Menschen kümmert das CO2 und das Klima überhaupt nicht und Kohleausstieg, Atomausstieg, Oel- und Gasausstieg ebenso wenig. Die heilige ideologische Kuh wurde in unseren Breiten noch nicht zum Schlachten in Betracht gezogen: die längst obsoleten «Pariser Klimaziele». Subito weg damit. Reply
Ich will nicht Zensur üben, doch der hervorragende Blogbeitrag von Ferruccio Ferroni hätte einen Kommentar verdient, der etwas (mehr) mit seinem Beitrag zu tun hat. Für das Rebloggen von Beiträgen und Leserbriefen, die anderswo schon erschienen sind, haben wir eine eigene Rubrik… 😉 Reply
Ich bin einfach nicht sicher, ob diese rein technisch-physikalische Sicht mit dem EROEI dem Problem durchwegs gerecht wird. Es gibt eben Energien von unterschiedlicher ökonomischer Wertigkeit. Unsere Pumpspeicher-Kraftwerke haben auch eine negative Energiebilanz, da es mehr Energie braucht, um hochzupumpen als nachher gewonnen wird. Aber das Hochpumpen geschieht mit billiger Energie, während die gewonnene Energie dann am Markt viel mehr wert ist. Mit scheint, diese Überlegung sei im Prinzip auch auf die Problematik anwendbar, die Ferruccio in seinem Text behandelt. Reply
Sie haben offenbar weder den Unterschied zwischen Stromerzeugung und Stromspeicherung noch den Unterschied zwischen energetischer Amortisation und ökonomischer Amortisation begriffen: Pumpspeicher-Kraftwerke sind keine Stromerzeuger, sondern Stromspeicher, hier kommt es in erster Linie auf den Speicherwirkungsgrad an, welcher von der Speichertechnologie abhängig ist. Der EROEI eines Stromspeichers ist aber nicht nur vom Speicherwirkungsgrad, sondern auch von der energetischen Amortisation des Speichers abhängig: Saisonale Speicher haben einen tieferen EROEI als Pufferspeicher, weil sie während ihrer Lebensdauer trotz gleicher Menge an investierter grauer Energie weniger Strom umsetzen. Die ökonomische Amortisation hängt von den Kosten der investierten grauen Energie ab, der Marktwert von Angebot und Nachfrage. Reply
Speicher erlauben, die Produktionsspitzen bzw. die vorgehaltenen Produktionskapazitäten niedriger zu halten, womit ein hohes Mass an zu investierende Energie gespart werden dürfte. So ist es möglich, dass die systemsich betrachtet hohe EROEI erzielen, obwohl sie für sich genommen – als einzelnes Element betrachtet – Stromsenken sind. Reply
Kernenergie ist effektiv in vielen Bereichen unschlagbar, insbesondere geringer Material- und Platzbedarf pro erzeugte kWh. Der Aufwand um eine kWh aus der Sonne oder vom Wind zu erzeugen ist wesentlich höher. Wieso vergraben wir aber die KKW nicht unter der Erde, wie die Stromleitungen? Das würde ihre Akzeptanz wesentlich verbessern. Aus der Sicht, aus dem Sinn. Mit rationalen und technischen Argumenten kann man den durchschnittlichen Bürger leider nicht überzeugen. Reply
Lieber Philippe Huber Das glaube ich nicht, dass wir den Durchschnittsbürger nicht überzeugen können. Es zeichnet sich immer mehr klar ab, dass eine dominierende Strategie nicht ohne KKW auskommt. Eine dominierende Strategie ist eine Strategie, die in allen wesentlichen Entscheidungskriterien besser abschneidet als die nächstbeste Strategie. Inzwischen gehen selbst in Deutschland Umfragen, ob die KKW doch noch etwas länger am Netz belassen werden sollten, positiv für dieses Ansinnen aus. Das grösste Problem ist inzwischen, dass uns die Zeit davon läuft. Gestern meinte ein Insider und Mehrfach-VR-Präsi, dass wir über eine gewisse Zeite… ab 2015 … wohl mit Rationierungen rechnen müssten. Also die drohende Strommangellage auf kurze bis mittlere Frist scheint schon so gut wie einzutreffen. Als weiteres grosses politisches Problem betrachte ich die stereotype Meinung, dass der Zubau der Erneuerbaren sowieso beschleunigt werden müsse. Das ist m.E. nicht der Fall. Im Gegenteil – er muss gebremst und – wenn schon – simultan optimiert mit dem Ausbau von Netz und Speicher erfolgen. Mit den Erneuerbaren können wir jedenfalls das besagte Zeitproblem nicht lösen. Reply
Sind das jetzt die Kommentare, welche etwas mehr mit dem hervorragenden Blogbeitrag von Ferruccio Ferroni zu tun haben? ==>Ihr Insider und Mehrfach-VR-Präsi, lag falsch: Die Rationierungen ab 2015 sind nicht eingetreten. ==>Der simultane Ausbau von Netz und Speicher macht den Atomstrom zur Energiesenke, weil man nicht nur den Brennstoff und den Strom, sondern auch den Abfall speichern muss. ==>Meister, die Arbeit ist fertig, soll ich sie gleich wieder flicken? Reply
haha… vielen Dank…. Rationierungen ab 2025 wollte ich sagen … 2015 war ein Versehen. Dagegen komme ich aus ihrem Hinweis zum Atomstrom nicht draus. Wie genau, macht ein simultan optimierter Ausbau von NEE, Netzen und Speichern aus den KKW eine Energiesenke? Reply
Meine Frage, ob das jetzt die Kommentare seien, welche etwas mehr mit dem hervorragenden Blogbeitrag von Ferruccio Ferroni zu tun haben, haben Sie leider nicht beantwortet. Immerhin haben Sie das offenkundig falsche Datum Ihres Kommentars geflickt. Meine Behauptung, dass der simultane Ausbau von Netz und Speicher den Atomstrom zur Energiesenke macht, weil man nicht nur den Brennstoff und den Strom, sondern auch den Abfall speichern muss, kann ich natürlich so wenig beweisen wie Sie das Gegenteil, weil weltweit diesbezüglich (noch) keine belastbaren Zahlen vorliegen. Insbesondere wissen wir noch nicht, wieviel graue Energie zur Endlagerung der Abfälle benötigt werden wird.
Zu Kommentar FJS vom 8.4. Ich zweifle echt an der Aussage von FJS, dass Atomstrom seiner Meinung nach zur Energiesenke werden könnte. Lagerung von Brennstoff kostet im wesentlichen gar nichts. Den Netzausbau allein den KKWs anzulasten wäre unsinnig. Lagerung von Strom macht echt keinen Sinn, da die KKWs eigentlich die einzigen sind, die echt auf hohem Niveau Bandstrom produzieren. Und dass auch ein Tiefenlager dazu beitragen könnte entzieht sich eigentlich meinem Verstand. Reply
Um ein Lager für Brennstäbe zu errichten und zu unterhalten, braucht es mehr graue Energie als zum Unterhalt der hierzulande bereits bestehenden Pflichtlager für flüssige fossile Energieträger. Die zum Netzausbau benötigte graue Energie würde ich selbstverständlich nur anteilmässig dem Atomstrom anlasten. Vielleicht wissen Sie aber tatsächlich nicht, dass sämtliche bisher in der Schweiz erstellten Pumpspeicherkraftwerke lediglich als Puffer für Atomstrom, nicht aber als saisonale Reserve sinnvoll sind, damit der nukleare Bandstrom nicht auf zu hohem Niveau produziert werden muss. Nur modulierende Oelbrenner kann man kurzfristig dem Bedarf anpassen. Und schliesslich muss man auch die graue Energie, welche am Ende der Lebensdauer von Atomkraftwerken anfällt, in der Energiebilanz berücksichtigen.
Ich möchte an dieser Stelle Ferruccio Ferroni für seine aus meiner Sicht fundiert analysierte und recherchierte Arbeit bestens danken. Sie demonstriert eindrücklich, dass jeder Quadratmeter installierte Fotovoltaik mehr Energie verbraucht, als er über seine Lebensdauer produziert. Zusätzlich kontraproduktiv ist die Tatsache, dass die verbrauchte Energie vermutlich zu 70 bis 80% aus Kohlekraftwerken stammt. Walter van Laer Reply
es ist erstaunlich , dass jede Studie zu einem anderen Schluss kommt. Und die Bandbreite ist gross. Aber die Ergebnisse hängen sehr wahrscheinlich vor allem davon ab, ob man ein Befürworter oder ein Gegner der PV ist. Wir wissen in welchem Lager F. Ferroni ist. Je nach Annahmen, d.h. insbesondere welche Energieträger benutzt werden und wo die Rohstoffe herkommen, kommt man natürlich zu ganz anderen Ergebnissen. Also bleibt kritisch, auch beim CCN! Reply
Die Ergebnisse sollten nicht davon abhängen, wie man zu irgendeiner Technologie steht, sondern letzteres sollte von den Ergebnissen abhängen. Und ob wir nun an der energiewirtschaftlichen Bilanz (EROEI) oder an der CO2-Bilanz interessiert sind – in beiden Fällen kommt nur die Berücksichtigung aller relevanten Faktoren in Frage. Damit sind nur “extended” Berechnungen adäquat. Meines Erachtens kann als erwiesen betrachtet werden, dass in der Schweiz mit PV netto kein Strom produziert werden kann. Was da rauskommt ist de facto zum grössten Teil sozusagen was die Chinesen an Kohlestrom reingesteckt haben. Es wäre rein energetisch wohl effizienter, diesen Strom direkt aus China über Leitungen zu importieren (wenn das ohne Verluste möglich wäre) als noch eine riesen Materialschlacht für den Umweg über Solarmodule zu führen. Dass Ferruccio richtig liegt, werden wir bald empirisch an den Preisentwicklungen sehen – so z.B. an einer Verknappung kritischer Inputs und der Explosion ihrer Preise. Reply
Dixit M. Saurer: Meines Erachtens kann als erwiesen betrachtet werden, dass in der Schweiz mit PV netto kein Strom produziert werden kann. Diese Aussage kann leicht widerlegt werden, weil viele Annahmen in der Studie von F. Ferroni (z.B. Speicherbedarf, Energieträger, Recycling, usw.), wenn nicht ganz falsch, doch sehr zweifelhaft sind. Aber wir wissen auch im welchem Lager Sie sind! Reply
Ich bin in keinem Lager, sondern aus energiewirtschaftlichen und umweltbezogenen Gründen für die zurzeit dichteste Energie: Nuklearenergie. Ich muss mich auch nicht verteidigen, sondern es ist jetzt an der Zeit, mit diesem Chabis ES 2050 sofort aufzuhören, weil hinlänglich ersichtlich ist, dass sie keine einziges Ziel erreichen wird. Schon gar nicht den Ausstieg aus der Nuklearenergie! Hier werden Fakten und Theorien diskutiert. Ich werde leicht gereizt, wenn ich immer von dieser Lagerromantik lese….. jetzt vergesst diese doch einmal. Es geht um Kalkül, nicht um Gefühl.
Mit dem EROEI ist es so eine Sache. Selbst wenn Ferrucio Ferroni recht hat – und er ist wohl nicht weit von der Realität entfernt – es kümmert sich niemand um einen tiefen EROEI. Er hat keine Steuerfunktion. Warum? In einer geschlossenen, vollkommen marktorientierten Wirtschaft würde er über die Kosten wirken. Aber unsere Wirtschaft ist offen und durch viele Staatseingriffe verzerrt. Unsere Solarpanel kommen meist aus China. Da ist die Energieintensität anders als bei uns. Offenbar tiefer; das heisst, graue Energie ist billiger. Dazu kommen die Arbeitskosten. Die sind tiefer, darum hat man arbeitsintensive Produktion nach China ausgelagert. Schliesslich wirkt der Devisenkurs in die gleiche Richtung: Die importierten Solarpanel verschlangen bei ihrer Herstellung Unmengen an Energie, aber sie sind billig, aus diesen drei Gründen. So wird der Kosteneffekt ausgehebelt. Dass etwas im System nicht stimmt, kann man am Geschäftserfolg der Firma Meier-Burger sehen: Sie ist in der Solarbranche aktiv und zwar in Europa – und sie schreibt seit vielen Jahren Verluste. Ich empfinde es als eine Art morbides Amüsement zuzuschauen, wie die Leute die Stromversorgung sicherstellen wollen, indem sie fleissig Energiesenken bauen. Bei meinen solarenthusiastischen Freunden mache ich mich nicht beliebt, wenn ich sage “du erntest chinesischen Kohlestrom”. Aber es ist halt so und unser Bundesrat, in seiner unendlichen Weisheit, will es so. Reply
Dieser Argumentation ist aus der Sicht eines Ökonomen nichts beizufügen. Ja, die Preise sind durch Staatseingriffe völlig verzerrt – und dementsprechend sind die Entscheide aus neutraler bzw. ökonomisch/ökologisch optimierter Sicht ebenso verzerrt. Wir schützen die Umwelt nicht, wir schädigen sie. Reply
Es gilt doch noch einmal auf die eingangs von Ferroni formulierten Thesen einzugehen. Sie lauten zur Erinnerung: «Unangenehme und verdrängte Tatsachen im Zusammenhang mit der Energiestrategie 2050 • Die tiefe Energieflussdichte der Photovoltaik und die Tatsache, dass die Schweiz ein relativ sonnenarmes Gebiet ist, haben zur Folge, dass Photovoltaik in der Schweiz eine Energiesenke darstellt • Zur Herstellung der Photovoltaik-Anlagen sind enorme Mengen an Rohstoffen notwendig, deren Vorräte bald erschöpft sein werden, was zu Verknappungserscheinungen und Preissteigerungen führen wird • die Herstellung der Photovoltaik-Anlagen ist äusserst energieintensiv und belastet die Umwelt in hohem Masse.» Jedoch: – Energieflussdichte ist in der Schweiz viel besser als in den meisten europäischen Ländern, die bereits viel mehr in Solaranlagen investiert haben iinteressanterweise auch das Atomland Grossbritannien, aber auch die Niederlande, Belgien und Deutschland. Hierzulande erreicht die Energieflussdichte in den Bergen gar südeuropäische Werte. – Es ist zwar richtig, dass Photovoltaik Rohstoffe benötigt – aber stellen Sie sich mal die Dimensionen vor, die andere Industrien verbrauchen, zb die Automobilwirtschaft. Wage hier die These, dass pro Person in der Mobilität ein vielfaches an Rohstoffen verbraucht wird als in der künftigen Solarwirtschaft – auch in der CH. Z – Zur Energieintensität und Umweltbelastung gibt es viele Studien, die zumindest belegen, dass es grosse Unterschiede in der jeweiligen Produktion gibt – und eben auch vergleichsweise günstige Produktionsweisen. – Im Übrigen zeigt die Anlehnung an Hans-Werner Sinn, wes Geistes Kind die Verfasser sind. Sinn ist das Paradebeispiel eines Ökonomen, der bezüglich Erneuerbarer Energien gar nichts verstanden hat und der immer einsamer in der Wissenschaft, selbst in der Ökonomie dasteht. – Noch ein Detail: Selbst wenn Ereoi-Berechnungen stimmen, sind PV-Anlagen hierzulande spätestens dann keine Energiesenken mehr, wenn deren Bestandteile mit Erneuerbaren Energien erzeugt werden. Ansätze dazu gibt es bereits in der wiederaufkeimenden europäischen Solarindustrie – zb Meyer Burger mit Produktion in Deutschland. Das Geschwätz um die hiesige Energiesenke widerspricht zudem allen wissenschaftlichen Erkenntnissen: Die energetische Rückzahldauer von Solarmodulen beträgt heutzutage zwischen acht Monate bis zu zwei Jahren! Reply
Rehsche findet halt IMMER Einwände, welche seiner Meinung nach einfach richtig sein müssen. Bei gewissen Aussagen lehnt er sich allerdings extrem weit aus dem Fenster. Ich hoffe, dass er sich schon einmal die Grafik angeschaut hat, welche die vielen exotischen Werkstoffe auflistet, welche beispielsweise bei der Herstellung von E-Mobilen benötigt werden. Da muss nicht nur bei der Menge an Rohstoffen verglichen werden. Es geht viel mehr um qualitative als um quantitative Vergleiche und nicht zuletzt um deren Verfügbarkeit. Diese Aussage gilt im übrigen auch bei Anlagen, welche mittels neuen erneuerbaren Energien Strom produzieren. Reply