Der Mantelerlass, den die UREK-S als Erstrat diskutiert, darf nicht fälschlicherweise “Bundesgesetz für eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien” heissen, sondern muss “Bundesgesetz für eine sichere Stromversorgung mit klimaschonenden Energien” heissen. Die solare Anbauschlacht funktioniert nicht! Dies zeigt die Produktion einer Solaranlage im Januar 2021 im Raum Winterthur: An 8 (acht) aufeinanderfolgenden Tagen wurde keine einzige Kilowattstunde produziert (s. Schaubild). Da kann man noch so viel zubauen: 10mal Null bleibt Null! Reply
Oops! Man/frau schaue sich mal die Stromproduktion des AKW Leibstadt im Jahr 2021 an unter: https://www.energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=CH&source=nuclear_unit&stacking=stacked_absolute_area&interval=year&year=2021 Da ging es nicht um ein paar Tage fehlenden Sonnenscheins einer Solaranlage…. Reply
Gut beobachtet. Da haben Sie recht. Das war ein langer und teurer Ausfall. Allerdings bei einer von drei Anlagen. Wenn die Sonne acht Tage nicht scheint, dann läuft nicht nur eine Anlage nicht, sondern alle x mal tausend Anlagen. Wie Irene Aegerter richtig festhält gilt dann x mal Null bleibt Null. Nachts trifft das sowieso immer zu. Im Winter einfach noch länger als im Sommer. Reply
Ihre Aussage, «Wenn die Sonne acht Tage nicht scheint, dann läuft nicht nur eine Anlage nicht, sondern alle x mal tausend Anlagen» stimmt so nicht, denn: – Es kommt sehr selten vor, dass sich die Sonne flächendeckend nirgends zeigt. Und selbst ohne direkte Sonneneinstrahlung wird Strom produziert. Denn es ist ja bekanntlich nicht die Sonne, sondern es sind Teile des Lichtspektrums, die den photovoltaischen Effekt erzeugen. – Die Energieversorgung der Schweiz wird ja nie vollständig von der Solarenergie abhängen, vor allem die Wasserkraft ist das allererste und beste Backup – Innert nützlicher Frist werden verschiedenste Speichermöglichkeiten weiter entwickelt, die die phasenweise fehlende Sonne ersetzen. Dabei gilt, dass Hausbatterien (in Deutschland bereits mit jeder neuen PV-Anlage im Einsatz), Warmwasserspeicher etc. das Kurzzeitproblem bereits weitgehend gelöst haben (Transformation der Energie vom Tag in die Nacht oder in die kommenden Tage). Die saisonale Überbrückung ist zweifellos das grösste Problem, durch mehr Wasserspeicher und vor allem durch Power to X lösbar, die Technologie ist bereits im Einsatz. Im Gegensatz zu den Phantasiegebilden, die in Zukunft seitens der Atomtechnologie zur Verfügung stehen sollen. Reply
Viel grundlegender als das Spiel mit Worten sind die Fragen, um WELCHE Investitionen es sich handeln soll und WER sie tätigen und WIE sie finanziert werden sollen. Um diese Frage anzugehen, muss man auch antizipieren, um WIEVIEL es sich handelt. In einem kürzlich erschienenen Artikel (Energie wenden: worum geht es wirklich) wird als plausibel dargestellt, dass für die Stromversorgung [1] der Schweiz in einem dekarbonisierten Kontext allein für die Produktion 70-80 Mrd. Fr. investiert werden müssten, wenn die Lösung einen nennenswerten Anteil an Kernenergie enthalten würde. Oder es wären 220 Mrd. Fr., wenn man darauf beharrt, nur Formen zu fördern, die in unserem Land zu 90% (Photovoltaik) oder 80% (Windkraft) nutzlos sind und die noch zu entwickelnde Speichersysteme inklusive eines tragfähigen Wirtschaftsmodells erfordern. Hinzu kommt der notwendige Ausbau des Netzes, das zwischen Erzeugung und Speicherung hin- und herwechseln muss. Für den Austausch mit Nachbarländern, die ähnliche Fragen zu beantworten haben, ist es ratsam, von einer Null-Hypothese auszugehen. All dies ist bereits hinlänglich bekannt und es scheint, dass es nichts nützt, es immer und immer wieder zu wiederholen. [1] Versorgung in einem dekarbonisierten Kontext: Ersetzen und Ausbau der bestehenden Kernkraftwerke, wenn sie das Ende ihrer Lebensdauer erreichen + Elektrifizierung von Heizungen und Mobilität bei gleichzeitiger Verbesserung ihrer Effizienz (realistischen Einsparungen) + Versorgung eines Wirtschaftswachstums, das all dies trägt. In dem Szenario, das in dem zitierten Artikel zugrunde gelegt wird, geht es darum, bis 2050 in die Bereitstellung von 60 TWh pro Jahr zu investieren. Reply
Das ist effektiv eine riesige Herausforderung, insbesondere wenn die Mobilität und die Heizung der Gebäude in Zukunft elektrifiziert werden soll. Gewaltige Investitionen in der Stromerzeugung sind dann notwendig und ohne Kernkraftwerke vermutlich wesentlich teuer. Aber wir brauchen nicht nur Bandenergie, was KKW am effizientesten können, sondern auch viel mehr Leistung (Grössenordnung 10’000 MW für die E-Autos und Wärmepumpen), d.h. eine Verdoppelung des heutigen Bedarfs im Winter, was KKW leider nicht können. Das können PV-Anlagen, besser im Sommer als im Winter und ohne einen massiven Ausbau der PV und der Speicher (Batterien) wird es kaum gehen. Wir müssten sonst 30 Gaskraftwerke von 300 MW auch noch bauen. Finden sie das die bessere Lösung? Reply