Diese Abschätzungen des Speicherbedarfs für eine mit heute äquivalente Ganzjahres-Stromversorgungssicherheit decken sich weitgehend mit eigenen, schon vor Jahren gemachten Abschätzungen in Grande-Dixence Einheiten. Mit einem Verbot von Benzin- und Dieselkraftstoff betriebenen Individualverkehr, den kürzlich zur Klimakonferenz in Glasgow gereiste Politiker, Energie- und Umweltamts-Angestellte und deren NGO-Aktivisten je nach Grad des Denkens in Illusionen zwischen 2030 bis 2050 alternativlos fordern, um die Welt vor einem von ihren Kreisen nun schon seit 20 Jahren herbeigeredeten, fiktiven “Klimakollaps” zu retten, stimmt in Grössenordnung an zusätzlichem Speicherbedarf von mindestens 10 weiteren Grande-Dixence ebenfalls überein. Hochgradig fraglich sind schon allein die technischen und geologischen Gegebenheiten in der Schweiz für 15-20 Grande-Dixence Einheiten, ganz zu schweigen von den gesetzlichen und politischen Gegebenheiten ganze, heute weitestgehend unter Landschaftsschutz stehende Alpentäler zu stauen und nicht zuletzt den gigantischen ökonomischen Kosten, die damit verbunden wären. Damit wären allerdings erst nur die Speichervoraussetzungen geschaffen woher die notwendige Strommenge kommen würde, diese Speicher zu füllen, steht genauso in den Sternen, stellt man realistische quantitative Abschätzungen für deren Produktion mit Alternativenergien wie Wind- und Solarstrom an. Als Fazit muss konstatiert werden, dass diese Glasgow-Gereisten blind jeder Realität von technischen Gegebenheiten und politischen Rahmenbedingungen in verantwortungsloser Weise den heutigen Wohlstand der Schweiz mit ihren Forderungen “an die Wand” fahren im Begriff sind. Höchst beängstigend ist, wenn selbst ein CEO Christoph Brand des mit Abstand grössten Stromversorgers der Schweiz in diesem Chor mitsingt, wenn gleichzeitig das Bundesamt für Bevölkerungsschutz eine Strommangellage als mit Wahrscheinlichkeit gewichtet als grösste reale Katastrophe für die Schweiz einschätzt. Reply
Die Aussagen von Christoph Brand basieren auf vertiefte und fundierte Abklärungen der Kosten von Speicherlösungen (Batterien, Speicher-KW, usw.) und Kraftwerkstypen, sowie insbesondere deren Akzeptanz. Ich kann gern Emanuel Höhener mehr Informationen dazu geben. Kernkraftwerke der Generation 3 dürfen in der Schweiz nicht gebaut werden, KKW der Generation 4 müssten eine Sonderbewilligung des Bundes erhalten. Volksinitiativen und Einsprachen dagegen sind vorprogrammiert. Haben die KKW-Befürworter Gedächtnislücken, können sie sich am Debakel Kaiseraugst erinnern? Eine populistische Partei nutzt aber wie immer die Gelegenheit, um auf sich die Aufmerksamkeit zu lenken. Gaskraftwerke werden je nach Ausbau der PV und Verfügbarkeit der heutigen KKW vermutlich nach 2030 notwendig sein, sie werden aber dann keine Grundlast wie die heutigen KKW liefern, sondern nur ein paar hundert Stunden im Winter laufen müssen. Auch wenn sie mit anfänglich mit Erdgas betrieben werden müssen, ist es für die Umwelt überhaupt nicht tragisch. Viel wichtiger ist es in den nächsten 10 Jahren Diesel- und Benzin betriebene PWs durch E-Autos, sowie fossile Heizungen durch Wärmepumpen oder Wärmenetze, zu ersetzen. Reply
Swissgrid Netto Import Bilanz, sofort abrufbarer Strom 3909 MW 22.11.2021 00.02.30 3902 MW 22.11.2021 22.30.50 3184 MW 21.11.2021 12.36.10 4125 MW 17.11.2021 03.26.00 4229 MW 08.11.2021 02.58.20 Beachten: Noch nicht Winternacht und Importe auch während dem Tag schon über 3 GW, sofort verfügbarer Strom, äquivalent 1,5 bis 2 Grande Dixence oder 6 bis 8 KKW Mühleberg (R.I.P.) Woher Strom, wenn D abstellt, F in Zukunft sowieso zu wenig für Export? Es macht schon zornig, das Geschwafel mit PV Importe ersetzen zu wollen (geschweige Mehrverbrauch). Einer der grössten Pumpspeicher, Limmern, leistet 1520 MW. Gefüllt und Vollast, kann das Werk gerade mal während 33 Stunden laufen. Und unsere PV Genies wollen diese Pumpspeicher mit Sonnenstrom füllen? Wohl alle 33 Stunden? Und bei Nacht und Nebel? https://tinyurl.com/atm9m6eb Reply
Die Argumentation der grossen Schweizer EVU’s ist immer dieselbe. KKW sind zu teuer. Gleichgültig scheinen diese Konzerne gegenüber zukünftigen blackouts und Strommangellagen zu sein. Axpo und viele weitere grosse Energiefirmen gehören den Kantonen. Auch diesen sind offensichtlich Renditen wichtiger als die kurz- und langfristige Sicherung einer nachhaltigen Energieversorgung für ihre steuerzahlenden Bürgerinnen und Bürger. Nicht zu sprechen von der Energieversorgung für die Industrie, das Gewerbe und die Dienstleistungsbranche und die damit zusammenhängenden Arbeitsplätze und Produktionsprozesse. Undurchdachte Ideologien und lockeres Geld (z.B. für Pandemien und Klima) gehen halt auch bei den Kantonen vor zukünftigen negativen volkswirtschaftlichen Konsequenzen. Reply
Wie Hans Achermann richtigerweise antönt, müssen die KKW-Kilowattkosten auch den Opportunitätskosten von Versorgungsproblemen gegenübergestellt werden. Reply
@ werner plüss: Offenbar ist die Swissgrid schlauer als Sie, weil sie den Strom dann kauft, wenn sie Speicherplatz hat und das Ausland noch zu günstigen Preisen und in genügender Menge liefert, also nicht erst in dunklen Winternächten, sondern schon im Herbst. Reply
Es würde 14 Grande Dixence brauchen: Die Speicherkapazität ist 1TWh (2TWh ist die Jahresleistung). Und natürlich immer mit unten nochmals einem See. Zu erwähnen auch: 2000m Fallhöhe. Dazu gibts keinen Platz. Reply
@ Laurenz Hüsler: Speicherkapazität gibt es nicht nur in Pumpspeicherseen, sondern auch in Stauseen, welche ohne untere Seen und Pumpkapazitäten funktionieren, indem man lediglich die Staumauern erhöht. Solche Aufrüstungen bestehender Anlagen haben insbesondere für saisonale Speicherung einen relativ günstigen Erntefaktor, Man kann aber auch bei bestehenden Anlagen den jeweiligen Wasservorrat durch antizyklisch eingekauften Importstrom optimieren. Das weiss die Swissgrid offenbar. Reply
Ja lieber Franz-J. Schulte-Wermeling (FJSW) günstig einkaufen ist wohl richtig – wenn es dann was einzukaufen gibt. Note 1 Es geht hier um Importe ersetzen, u.a. mit PV, wie gewisse ideologisierte Utopisten uns weismachen wollen, nicht Preis. Und importieren müssen wir – immer wie mehr https://tinyurl.com/2y2djyj7 Note 2 Swissgrid ist verantwortlich für sicheren Betrieb, Uebertragung, nicht Stromeinkauf, Handel. Note 3 Hier interaktiv, day-ahead eingekauft (nicht physisch geliefert), Schweizer E-Gesellschaften nicht so toll, die Preise, wie sie Swissgrid (sic!) attestieren. https://tinyurl.com/yue7n5ba Reply
@FJSW: Die gewöhnlichen Stauseen sind ja bereits in die Stromversorgung eingebaut und tragen zu den 60% bei, die Hydro leistet – soviel ich weiss. Also kann man sie kaum als zusätzliche Speicher zur kurz- oder längerfristigen Glättung intermittierender Stromquellen verwenden. Erhöhung von Mauern ist ok, aber das reicht ja noch nicht – woher nimmt man denn Wasser zum Hochpumpen, wenn dieses turbiniert und abgeflossen ist? Aber wie auch immer, sind nicht genügend Speicherkapazitäten vorhanden und solche können auch nicht in nützlicher Frist erstellt werden. Reply
Genau, aber die heutigen Eigentümer der CH-Wasserkraftwerke optimieren Produktion und Pumpbetrieb nur nach wirtschaftlichen Kriterien. Es stehen am Winteranfang mindestens 5 TWh in den Stauseen zur Verfügung, die zukünftig mindestens teilweise als Winterreserve vorgehalten werden sollen. Und durch eine Erhöhung der Staumauer und zusätzliche Pumpspeicherwerke (waren geplant, aber nicht wirtschaftlich) könnte die Flexibilität noch erhöht werden. Der effektive Bedarf an Speicherkapazität ist komplex zu ermitteln, aber bei einer Stromversorgung ohne KKW effektiv massiv höher als heute. Reply
@ werner plüss: Wenn ich Ihren ersten Kommentar richtig verstanden habe, so wollten Sie mit dem Importüberschuss “beweisen”, dass schon im November sogar schon tagsüber hierzulande eine Stromlücke besteht. Dass dies barer Unsinn und Ihr Beweis nicht schlüssig ist, habe ich mit meinem Hinweis darauf dargetan, dass die Swissgrid im November in Wirklichkeit lediglich “Hamsterkäufe” tätigte, um Stromlücken im Verlauf des bevorstehenden Winters abzufedern. Ihr zweiter Kommentar setzt sich mit diesem Hinweis gar nicht auseinander, er ist für mich wirr und unverständlich. Reply
@Saurer Markus: Wenn man schon im Herbst die Stauseen vollständig füllt, kann man sie durchaus zur saisonalen Glättung des winterlichen Strombedarfs benutzen, indem man im Herbst das Wasser nur dann turbiniert, wenn keine Importe zu günstigen Konditionen verfügbar sind. Reply
Lieber Franz-J. Schulte-Wermeling (FJSW) Swissgrid ev. Lastabwurf, Redispatch, balancieren um Frequenz zu halten, via Stromproduzenten, aber keine ‘Hamsterkäufe’ – und wenn ich mich täusche, besten Dank für Infoquelle. Mit ‘barem Unsinn’ um sich werfen anstatt Fakten. Siehe Last, Importsaldo, Tageszeit. https://www.energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=CH&legendItems=1111111100 und wenn man nicht verstehen will, dass die Schweiz nicht so günstig einkauft, z.B Deutschland, ersichtlich auf der interaktiven Seite von Agorameter, dann ist das ‘wirr und ‘unverständlich’. Jetzt nur noch peinlich und trollig, also keine weitere Antwort. Reply
@Laurenz Hüsler, Herr Hüsler, aus untenstehender Tabelle der physikalischen Daten der Grand Dixance Anlage können Sie auch die jährliche Energieproduktion ableiten. Die im Stausee (saisonal) gespeicherte Energie entspricht 2.086 TWh. Berücksichtigt man zusätzlich das Wasservolumen, welches von den Pumpanlagen “Zmutt” (oberhalb Zermatt gelegen) und “Stafel” eingespeist wird, so kann die Anlage 2.136 TWh pro Saison produzieren. Lac de Dix Zentrale Zentrale Zentrale Zentrale Bieudron/ Chandolin/ Fionnay/ Nendaz Seehöhe [müM] 2’364/ 481/ 493/ 1’490/ 478/ * mittlere Tiefe eingerechnet [m] 76 Stauvolumen (inkl. Cleuson) [m3] 420’000’000 Druckhöhe [m] 1’807/ 1’795/ 798/ 1’012 Druck [bar] 181/ 180/ 80/ 101 Leistung [kW] 1’270/ 150/ 290/ 390/ Volumenstrom [m3/s] 70/ 8/ 36/ 39/ [m3/d] 6’072’385/ 722’006/ 3’139’850/ 3’329’644/ Tages Volumenstrom Total [m3/d] 9’934’240 (**) Anzahl Tage 42 inkl. Pumpvolumen [m3] 11’506’849 Anzahl Tage 43 (***) (*) Bei 2/3 Stautiefe (dient der Druck- Berechnung) (**) Zentralen Fionnay und Nendaz sind in Serie. In Fionnay bescheidene Zusatzeinspeisung welche nicht aus dem See kommt. (***) Anteil über 42 Tage der Pumpstationen “Zmutt” und “Stafel” Reply
Philippe Huber 23. November 2021 / Reply Je schneller die E-Mobilität hochgefahren wird und fossile Verbraucher substituiert werden, desto schneller wird auch der Importbedarf an Strom im Winterhalbjahr ansteigen. Man ist noch immer meilenweit von einem notwendigen PV-Zubau von 1´500 MWe/a entfernt. Reply
Philippe Huber Im April 2013 habe ich die damaligen Präsidenten von Alpiq, BKW und Axpo für eine Informationsreise betreffend Entwicklung der Nukleartechnologie nach China mitgenommen. Mit dabei waren auch der CEO der BKW, der Leiter Nukleartechnik (und Mitglied der GL) von Axpo sowie ein weiters Axpo VR Mitglied (ZH Regierungsrat) sowie auch Professor Michael Prasser. Auf Chinesischer Seite waren unser Gastgeber die Vize Minister Sun (Energie Dossier) und Shi (Dossier, Lizenzierung von Industrieprojekten) und Professor Zhang, Director General von INET. Wir haben Institute wie INET (F&E Nuklear generell und Entwickler des HTR-PM Designs) und SINAP (F&E mit Schwerpunkt Molten Salt Reaktor) besucht. Ferner haben wird Nuklearwerk- Betreiber besucht, Contractors für Kraftwerke (besonders auch Nuklear), Zulassungsbehörden und besonders auch Produktionswerke (*) für Kraftwerke und Nuklear Komponenten. Gemäss meinen Informationen war seither keine CH E- Firma im weiteren Kontakt mit irgendwelchen von diesen Chinesischen Kompetenzträgern (Ausnahme Prof. Prasser). So ist Ihre Anmerkung über …. vertiefte und fundierte Abklärungen … wohl sehr unvollständig, denn die Quellen, welche heutzutage führend sind in der Entwicklung und Bau von Nuklearanlagen, werden aussen vor gelassen. Ich vermute schwer, dass das Endresultat “to be” der Axpo Studie wurde als erstes formuliert und die “vertiefte und fundierte Analyse” drehte sich darum, wie kommt man am besten zur formulierten Zielgrösse – einmal mehr eine Gefälligkeits- Analyse. Ferner frage ich mich, welche “Gedächtnislücken” bei KKW Befürwortern Sie meinen. Die “Strombarone” haben damals, nach dem Kaiseraugst und Sennwald Debakel – letzteres gab es auch noch – flexibel reagiert und mit EDF Langfristverträge geschlossen, welche virtuellen KKW’s an der Grenze gleichkamen. Jedenfalls ist mir und vielen meiner Kollegen bewusst, dass für den Prozess KKW Technologie wieder salonfähig zu machen, viel und schwergewichtig in politische Meinungsbildung investiert werden muss. Das wachsende Bewusstsein, dass Stromlücken drohen, wie auch die CO2 Diskussionen sind Motivator, diesen Weg zu verfolgen. Sie behaupten, KKW’s der Gen. III dürfen in der CH nicht gebaut werden. Diese Formulierung ist mir ein Rätsel, gemäss meinem Verständnis können generell keine Bewilligungsgesuche für KKW’s eingereicht werden – ein Technologieverbot eben. Es ist jedoch so, angesichts realer möglicher Zeitabläufe, macht es einzig Sinn, neue Kraftwerke der Gen. IV in Betracht zu ziehen. Anmerkung: In den Apriltagen des Jahres 2013 tat unsere damalige Energieministerin der Welt kund “niemand auf der Welt baut heute weitere Nuklearwerke”. Ich zählte im April 2013 bei meinem Besuch bei “Shanghai Electric” unter anderem Komponenten für 36 (!) Reaktoren in verschiedenen Stadien des Produktionsfortschritts. St. Doris’ kleine “Welt” eben. Reply
https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/das-grosste-problem-ist-dass-die-schweiz-keine-klare-vision-hat Ich kann allen nur das Interview von Yves Zumwald empfehlen. Ich kenne Yves seit bald 30 Jahren und als Ingenieur redet er nicht wie ein Jurist oder ein Ökonom, sondern ganz konkret, was zu tun ist und wer welche Verantwortung wirklich hat. Reply
Die Aussagen von Herrn Brand in diversen Medien (inkl. CEO-Talk mit M. Spieler) fand ich auch zunächst erstaunlich bis alarmierend. Allerdings ist die Axpo (anders als z.B. BKW oder EWZ) weniger Versorger von Endkunden, sondern hauptsächlich eine Stromproduktionsgesellschaft. Die Endversorger in der Nordostschweiz sind die Muttergesellschaften der Axpo, EKZ, AEW u.a., alle im Besitz der Kantone. Somit hat Herr Brand formal sogar teilweise recht, wenn er sich für die Versorgungssicherheit der Schweiz als nicht zuständig bezeichnet, und vor allem darauf schaut, wie er möglichst günstig (für die Axpo, nicht insgesamt) Strom produzieren (und ggf. mit einem grünen Label irgendwohin teuer verkaufen) kann, gerne auch vom Steuerzahler subventioniert. Damit ignoriert er aber seine Verantwortung als Inhaber der CKW und Teilhaber der Netzgesellschaft Swissgrid und wird als Experte für Versorgungssicherheit irrelevant. Es stehen deshalb neben dem Bund als Gesetzgeber auch die Kantone als Besitzer der E-Versorger der Pflicht, nicht weiter den Kopf in den Sand stecken und fahrlässig zu glauben, die Versorger könnten den Strom auch weiterhin jederzeit günstig auf dem Markt zukaufen (und damit hohe Gewinne erzielen) und bräuchten sich nicht um ausreichende, stabile und bedarfsgerechte Produktion im oder nahe beim Versorgungsgebiet zu kümmern. Reply