CO2-neutrale Schweiz bis 2050?

Trotz optimistischen Annahmen betreffend Zubau und Leistung von neuen Erneuerbaren legt der Bericht nahe, dass die  ganze Energietransformation nicht zu Ende gedacht und kaum bezahlbar ist.

Vorstand CCN
(Abgesehen von diesem Kurzkommentar nimmt das CCN hier nicht Stellung zum Bericht und zu den Ergebnissen und Aussagen der beiden Autoren.)

Richard Voellmy und Olivier Zürcher

Das angestrebte Ziel ist Netto Null CO2-Emissionen spätestens im Jahr 2050. In diesem Bericht geht es um eine allgemeinverständliche Beurteilung, auf Grund von statistischen Zahlen und technischen/wissenschaftlichen Informationen, der Anstrengungen, die gemacht werden müssten, um ein Schweizer Energiewesen einzurichten, das im Wesentlichen mit Sonnenergie und anderen erneuerbaren Energien auskommt. Unkomplizierte Rechnungen zeigen auf, dass ein monomentaler Aufwand betrieben und riesige Investitionen (sowohl in Franken also auch in grauer Energie) gemacht werden müssten. Technologien, die heute noch nicht als ausgereift gelten können, müssten zum Einsatz kommen.

Obwohl ihr Schwerpunkt auf Fragen der Machbarkeit liegt, beschäftigt sich die Arbeit auch mit der Unzulänglichkeit des gesetzgeberischen Ansatzes (der auch dem neuen CO2-Gesetz zugrunde liegt), der darauf abzielt, CO2-Emissionen sukzessive zu reduzieren mittels Beschränkungen des Verbrauchs von fossiler Energie, Abgaben auf fossile Energieträger und Kompensationsverpflichtungen. Es wird angeregt, dass, schon aufgrund der schieren Dimensionen des Projekts, der Umbau des Energiewesens eine staatliche Aufgabe sein sollte. Ein konkreter Plan für den konsequenten Umbau sollte erstellt werden, der Massnahmen, deren Abfolge und deren Finanzierung definiert und der von Parlament und Stimmbürgern mitgetragen werden kann. Elemente eines solchen Plans werden angedacht.

Der vollständige Bericht kann hier heruntergeladen werden: DE (pdf) / FR (pdf).

Überblick und Zusammenfassung

Voellmy_Zuercher_CO2-neutrale-Schweiz-bis-2050_Ueberblick-und-Zusammenfassung

Facebooktwitterlinkedinmail

10 thoughts on “CO2-neutrale Schweiz bis 2050?”

  1. Erstaunlich, verabschiedet sich damit das CCN von liberalen Pinzipien, wo Marktlösungen und Liberalismus durch eine zentrale Planung ersetzt werden ??’

  2. @ Philippe Huber
    Haben Sie den Text wirklich gelesen? Der Text ist ja nicht ganz einfach zu verdauen; ihr Einwurf lässt vermuten, dass Sie sich, wie so viele “Lurker”, nur über die Überschriften einklinken. Wie steht es aber mit Ihrer inhaltlichen Analyse?

  3. Lieber Philippe Huber

    Ich hätte wohl klarer machen sollen, dass es sich hier um einen Gastbeitrag handelt. Wir geben am Anfang einen Kurzkommentar, etwas anderes als dort steht, kann dem CCN nicht “aninterpretiert” werden. Wir sagen nichts zu den Lösungsvorschlägen der Autoren. Für mich stehen staatsplanerische Lösungen sowieso nie im Vordergrund.

  4. Ich vermisse in diesem Gastbeitrag den wichtigen Hinweis, dass mit all’ diesen Massnahmen der natürliche Klimawandel nicht gebremst werden kann, und dass der anthropogene Anteil des Klimawandels bisher nur von Klimatologen behauptet, nicht aber von Klimatonomen bewiesen und berechnet wurde: In der Himmelskunde unterscheidet man zwischen Astrologie (= beschreibende Wissenschaft) und Astronomie (= erforschende Wissenschaft). Damit stürzt der gesamte Klimaquatsch zusammen wie ein vom Wind berührtes Kartenhaus.

  5. -wie viele Stunden pro Jahr liefert ungefähr eine Windanlage Strom?
    -wie viele Stunden pro Jahr liefert ungefähr eine Solaranlage Strom?
    -gute Standorte (Windkraft) liefern 20% +/-5% vom Jahr (8760h)
    -wo sind die gemessenen Zahlen für eine „Energiewende“?

  6. An Gallileo Gallilei alias FJSW:

    Wir glauben klargestellt zu haben in unserem Bericht, dass es uns «bloss» darum ging zu eruieren, welcher Aufwand betrieben werden müsste, um unser Energiewesen auf Photovoltaik als primäre und Umweltwärme als sekundäre Energiequelle umzustellen. Unsere Studie ist natürlich nur dann relevant, wenn es einen menschengemachten Klimawandel gibt, der hauptsächlich durch anthropogenes CO2 verursacht wird.

  7. Lieber Philippe Huber
    Ich bin ebenfalls kein Freund Staatsinterventionismus.
    Unsere Überschlagsrechnungen suggerieren, dass eine Umstellung unseres Energiewesens auf erneuerbare Energiequellen gigantische Anstrengungen erfordern würde. Wir haben uns natürlich auch Gedanken darüber gemacht, wie eine solche Umstellung bewerkstelligt werden könnte. Dabei sind wir zur Auffassung gelangt, dass unsere Energiegesetze (inklusive neues CO2 Gesetz) nicht viel mehr beabsichtigen, als die Nutzung von fossiler Energie zu verteuern und zu erschweren. Es ist nicht vorstellbar, wie diese Gesetze einen konsequenten Umbau unseres Energiewesens bewirken könnten. Und der Umbau müsste konsequent sein, wenn das Ziel von Null CO2-Emissionen zeitgerecht erreicht werden sollte. Ein staatlicher Mechanismus, der den Umbau katalysiert und auch dessen Finanzierung sichert, drängt sich quasi von selbst auf.

  8. An Jürg / Nelly JEHLE / KUMMER
    Volllaststunden entsprechen dem Kapazitätsfaktor. Die theoretische Zahl Stunden, die eine Windkraftanlage bei Volllast laufen müsste, um den Jahresertrag zu produzieren = Kapazitätsfaktor x Anzahl Stunden im Jahr (8’760).
    Wie auf dieser Seite berichtet (Siegfried Hettegger, 24.06.2019), lag der durchschnittliche Kapazitätsfaktor der Schweizer Anlagen bei 18,4 im Jahr 2018. Dies entspricht etwa 1’600 Vollaststunden.
    Bei der Photovoltaik spricht man von 950-1’000 Vollaststunden in unseren Breitengraden.

    1. An Richard Voellmi
      Bitte beziehen sie ihre Antwort auf meine obigen Fragen
      -wie viele Stunden ungefähr pro Jahr liefert eine Windanlage Strom?
      -wie viele Stunden ungefähr pro Jahr liefert eine Solaranlage Strom?
      Besten Dank Jürg Jehle

  9. An Jürg Jehle: Herr Voellmy hat nicht nur Ihre Frage korrekt beantwortet, sondern darüber hinaus auch klargestellt, dass die Anzahl Vollaststunden standortabhängig ist!!==> Zumindest in unseren Breitengraden hat daher eine PV-Anlage mitsamt Speicher einen unzureichenden Erntefaktor. Die Erstellung solcher Anlagen ist also grober Unfug.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert