Subsahara-Afrika im Fokus

Liebe CCN-Blogleserinnen und -Blogleser,
ich freue mich, Ihnen meine Studie über die Bevölkerungsentwicklung in Subsahara-Afrika im CCN-Blog und im CCN-Verlag präsentieren zu können. Natürlich freue ich mich auch über die zusammenfassende Rezension der Studie des CCN-Vizepräsidenten und CCN-Verlagsleiters Dr. Markus O. Häring, die ich Ihnen anschliessend statt einer eigenen Zusammenfassung präsentieren möchte – auch wenn der Autor vielleicht mit seinem Lob etwas übertreibt. 😉


Markus O. Häring

Covid ist das dominierende Krisenthema aller Medien. Sobald das Thema abklingen wird, ist die Neuauflage der postulierten Klimakrise garantiert. Krisen befeuern das mediale Geschäft. Reale Herausforderungen, welche sich medial nicht so gut verkaufen lassen, aber auf unsere Zukunft einen mindestens so grossen, wenn nicht grösseren Einfluss haben werden, gibt es plötzlich nicht mehr.

Zum Glück gibt es noch besonnene Analysten, die wirkliche Zeitbomben ticken hören. 

Max D. Amstutz, ein arrivierter Wirtschaftsführer klassischer Schule, der es nicht nötig hat, Partikularinteressen nachzurennen, sondern es sich leisten kann und will, Weltprobleme im Allgemeininteresse zu analysieren, hat diese Aufgabe auf sich genommen. Mit einer akribischen Studie der Hintergründe der Bevölkerungsexplosion in Subsahara-Afrika und deren Folgen auf die ganze Welt deckt er eine Problematik auf, die sich mit den bisherigen Entwicklungshilfen nicht lösen wird. 

Er spricht über einen Kontinent, der es nicht schafft aus der Armut herauszukommen. Er schreibt über eine Weltregion, die von den natürlichen Ressourcen her eine der reichsten Gebiete der Welt sein könnte, aber durch Mangel an Ausbildung, Korruption und notorischer Misswirtschaft es einfach nicht schafft, eine Entwicklung ähnlich derjenigen in Südostasien zu erreichen. Amstutz erkennt im Bevölkerungswachstum das grösste Hindernis, der Armutsfalle zu entfliehen. Und die wirksamste Gegenmassnahme sieht er in der Bildung der Frauen. 

Hier schreibt nicht ein «weisser alter Mann», sondern ein weiser (alter) Mann mit einem riesigen Rucksack von Erfahrung aus weltweiter Tätigkeit. 

Beim Lesen seiner akribischen, hoch interessanten Arbeit sind mir Bilder aus der Zeit meiner beruflichen Tätigkeit in Nigeria in Erinnerung gekommen. Ich kann die Ausführungen von Max Amstutz aus meinen eigenen Erfahrungen nur bestätigen. Noch nicht enthalten ist in seiner Analyse die beunruhigende «Neukolonialisierung» Afrikas durch China. Doch sein Bericht wäre sicherlich ein fast idealer Ausgangspunkt und eine sehr solide analytische Grundlage, um auch diese Entwicklung mit Tiefgang in einer dringend notwendigen Studie zu beleuchten.  

Das Carnot-Cournot-Netzwerk ist erfreut und stolz, Persönlichkeiten wie Max D. Amstutz zu seinen Mitgliedern zählen zu können. Noch mehr freut uns, jetzt auch noch seine Analyse publizieren zu dürfen. Weiterbildung auf hohem Niveau. Die Publikation «Subsahara-Afrika im Fokus» können sie auf unserer Verlagseite  kostenlos runterladen.


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1 thought on “Subsahara-Afrika im Fokus”

  1. Endlich spricht jemand Klartext! Besten Dank für die schonungslose Darstellung von Amstutz. Sie hebt sich wohltuend ab von den noch und noch kolportierten Irrlehren über die “dank einer jungen Bevölkerung” offenbar unbegrenzten Entwicklungschancen vieler dieser Armenhäuser. Ungeachtet dessen, dass selbst westeuropäische Städte eine Verzehnfachung ihrer Bevölkerung innert 50 Jahren kaum bewältigen könnten.
    Insbesondere die Ausführungen in Ziff. 3.4ff scheinen mir sehr pertinent:
    Die Afrikaner ticken anders. Ihre Kultur hat sich seit zumindest 2000 Jahren auch ganz anders entwickelt als diejenige der Völker zwischen Sahara und Polarkreis. Folgende Punkte sollten wir nicht aus den Augen verlieren:
    Ihre Kosmogonie war in sich stimmig und der europäischen ebenbürtig. Als europäische Missionare glaubten, sie mit dem Christentum beglücken zu müssen, war es ihnen ein leichtes, die katholischen Heiligen in ihr System einzubauen, wie z.B. die Verehrung der afrikanischen Orischa Nemanja als katholische Heilige der Schwarzen in Salvador de Bahia zeigt. Sowohl ihr auf Tam-Tams beruhendes über grosse Distanzen perfekt funktionierendes Nachrichtensystem als auch ihr auf Pflanzenkunde und Psychologie beruhendes Gesundheitssystem waren dem, was Europa im Spätmittelalter aufzuweisen hatte, überlegen. Niemand weiss, wie sich das alles weiter entwickelt hätte ohne Gehirnwäsche durch katholische Missionare, die alles, was nicht ihrem Weltbild entsprach nicht verstanden und nicht verstehen wollten, sondern verteufelten. Man sprach von „Wilden“, die man zivilisieren müsse, von Kindern, die man erziehen müsse, aber an sich nicht ernst nehmen könne. Heute sind bloss noch NGOs diesem Denken verhaftet, indem sie in Europa Geld sammeln, um den armen Negerlein z.B. Latrinen zu bauen, offenbar in der Annahme, dass sie dazu nicht selbst fähig wären.
    Heute sind die alten Strukturen und Fundamente in Afrika längst zerschlagen, die von Senghor als Ausweg propagierte Synthese der Kulturen (métissage culturel) hat sich als unmachbar erwiesen und die Bürger sind kulturell heimatlos, auch wenn sie das niemals zugeben würden. Die alten Verhaltensmuster stecken aber noch in den Genen, wie David Signer an einem Beispiel sehr schön dargelegt hat.
    https://www.podcast.de/episode/514866553/Unser+Highlight+%231%3A+Baguette+aus+Dakar/
    In einer Gesellschaft, wo das Eigentum des Einzelnen als Eigentum der Grossfamilie betrachtet wird, braucht es weder Bank noch Altersrente. Als Negativum ist aber auch keine Kapitalbildung und keine Unternehmensgründung möglich, es sei denn, die ganze weitverzweigte Verwandtschaft könne bei jedem Entscheid mitpalavern.
    Der langen Schreibe kurzer Sinn: ohne Berücksichtigung der vielen verdeckten kulturellen Eigenheiten scheint es mir keine Lösung zu geben. Wie diese aussehen könnte, weiss ich auch nicht. Kaum zielführend scheint mir Entwicklungshilfe-Pflästerlipolitik (auch wenn diese Milliarden kostet und insbesondere zum BIP der Spenderländer beiträgt). Sicher ist bloss, dass die Gebärmaschine notgebremst werden muss, wenn überhaupt noch irgend eine Hoffnung bestehen bleiben soll.

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