Ich würde mit Frau Sommaruga nicht so hart ins Gericht gehen. Sie hat im Blick-Interview das gesagt, das sie wusste. Uebrigens habe ich dort auch etwas neues gelernt, nämlich dass sie 14 Minuten braucht, um ihren Mantel auszuziehen (“Die NEAT-Fahrzeit von Bellinzona nach Lugano halbiert sich. Man kann kaum mehr den Mantel ausziehen, schon fährt der Zug ein.”). Ihr Referat am am Stromkongress vor 10 Tagen war demgegenüber durch viel weniger Inhalt belastet, obwohl sie sich dort nicht an Blick-Leser, sondern an Fachleute wandte. Immerhin gab es auch dort eine tröstliche Botschaft: “Nun geht es darum, sich für die Zukunft zu wappnen. Ein wichtiger Schritt ist das neue Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien. Der Bundesrat wird die Botschaft Mitte Jahr ans Parlament überweisen. Ziel ist einerseits der weitere Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion, aber auch die Integration der Erneuerbaren in den Markt. Die Energiewende löst Investitionen aus, sichert und schafft Arbeitsplätze – Das bringt einen Nutzen für die Gesellschaft generell und auch für Sie ganz speziell.” An sich habe ich nicht gewusst, dass der Absatz eines Produktes (Integration der Erneuerbaren in den Markt) in ener freien Gesellschaft Bundessache ist, aber warten wir ab. Ich freue mich schon jetzt auf die Laudatio für diesen BG-Entwurf im CC-Forum. Reply
Die Reihenfolge – für die aber Frau Sommaruga nicht verantwortlich ist – hat es in sich: erst wird dem Volk eine Energiestrategie über einen Zeithorizont von über 30 Jahren vorgelegt und dann, Jahre später, folgt ein Gesetz über die sichere Stromversorgung der Zukunft… Wir schrauben uns immer tiefer ins Dilemma hinein. Ich bin überzeugt, dass wir da nur mit dem nächsten Wechsel im UVEK rauskommen. Die nächste Departementsvorsteherin müsste dazu aber auch die Spitzen von BFE und BAFU auswechseln. Dort hat sich durch adverse Selektion ein rot-grüner Filz ausgebreitet, den man nur ganz oder gar nicht beseitigen kann. Reply