Die Fantasien von swissgrid, den Naturschutzorganisationen, der öffentlichen Hand, dem Tourismus und weiteren Profiteuren kennen keine Grenzen. Mit dem Geld von Steuerzahlern und Stromnetznutzern lässt sich für staatsnahe Organisationen offensichtlich alles finanzieren. Die fast parallel verlaufende Leitung über den Gemmipass ist wohl das nächste Vorhaben. Wann merkt die Schweiz endlich, dass sie sich solche nice-to-have-Projekte nicht leisten kann. Die Strom-Versorgungssicherheit der Schweiz ist bedenklich am sinken. Die Energiestrategie 2050 ist gescheitert. Das Geld wird für eine nachhaltige Energiestrategie aus Wasser und neuer Kernenergie gebraucht. Reply
Guten Tag Danke Herr Vogel für diesen Artikel. Endlich jemand der Klartext spricht zu diesem verlockenden aber überflüssigen Bahnprojekt. Schon die im Artikel erwähnte Nutzenrechnung von Christian Lässer ist für mich von unbändigem Optimiismus getragen. Ursprünglich sollte die Goldenpass-Linie Luzern – Interlaken – Montreux durchgehend befahrbar werden. Mist – die Asiaten wollen ja alle in Interlaken Station machen – also keine Marktchancen, deshalb heute zweigeteilt. Der Glacier-Express kämpft mit Auslastungsproblemen, da St.-Moritz – Zermatt für heutige Schnelltouristen zu lange ist. Dito gilt dies für St.-Moritz – Grimsel – Interlaken. Dazu kommt die technische Inkompatibilität der Zahnstangen zwischen Zentralbahn und Matterhorn-Gotthardbahn. Das würde bei den anvisierten Direktzügen der Grimselbahn ein Umsteigen bedeuten. Oberwald oder Meiringen sind nicht die attraktivsten Ziele für einen Zwischenstopp beim Umsteigen. Das Meterspurkreuz in den Alpen nach Ing. Coudray entspräche einer gewissen Logik, speziell für touristische Verbindungen, doch das ist Geschichte und das Bedrettofenster wird heute anders genutzt. Nicht zuletzt: Die Grimselkraftwerke haben soeben ihre Eisenbahn, die MIB, abgestossen und an die Zentralbahn übergeben, also weg von artfremden Geschäften. Die 300 bis 400 Mio. für den Grimseltunnel wären viel nutzbringender investiert in einen neuen Juradurchstich, um die Verbindung Basel – Mittelland effizienter und redundanter zu machen. Dort ist das Potential an Reisenden x-fach grösser als Goms – Haslital. Als langjähriger Touristiker, öV-Manager und Kundenvertreter kann ich nur den Abbruch der Übung an der Grimsel fordern und plädiere für eine reine Erd- oder Freileitung, was immer energiemässig effizienter, umweltmässig besser ist. Die Kosten tragen die Stromkonsumenten so oder so. Reply