Absolut d’accord, Markus. Blinde Flecken wohin man sieht (nicht nur in Sachen Energiewende). Und der Unwille, Augen zu öffnen. Mit dogmatischer und ideologisch stark geprägter Besserwisserheit stehen wir uns als Gesellschaft tatsächlich selber im sprichwörtlichen Licht. Und berauben dabei zukünftige Generationen ihrer Entfaltungsmöglichkeiten. Freilich, wird es “Demokratieverräter!” aus dem Wald schallen “geh doch dort hin”. Nur, die die rufen, pochen auf ein unangefochtenes Lenkungsrecht, was uns mittelfristig mehr schaden als nutzen wird. Bedenklich: Nichtkonformität, auch wenn solid begründet, ist ungesund (i.e. Forschung, Politik, Medien, Schulen etc). Was für eine bedauerliche Verarmung. M Reply
Chinas Energiewendeplan 2060 kann nicht aufgehen, weil der geplante Anteil des Sonne-Wind- Flatterstroms im Verhältnis zu Hydro und Fossil zu gross ist: Man kann Sonne- und Windstrom nur virtuell speichern, indem man, wenn bei Sonnenschein die Winde wehen, Hydro und Fossil zurückfährt und nur bei Dunkelflauten Hydro und Fossil voll auslastet: Dafür braucht es grössere (überschüssige) Hydro- oder Fossilkapazitäten, welche im chinesischen Energiemix 2060 nicht ersichtlich sind. Sobald man Sonne-Wind-Flatterstrom tatsächlich speichert (z.B. in Speicherseen, Batterien oder Wasserstoff), geht der ohnehin mickrige Erntefaktor in den Keller. Reply
Ja, Erntefaktor im Keller heisst dann – einfacher formuliert -, dass man mit einer Technologie Energie erzeugen will, die insgesamt und netto Energie vernichtet: geht nicht! Reply
Zuerst bin ich durch einen NZZ-Nachruf auf Silvio Borner (R.I.P.) auf dieses Netzwerk aufmerksam geworden. Nun finde ich den ersten spontanen Einblick – gerade zu diesem Schlüssel-Thema: ‘Energie’ – sehr enttäuschend. Was soll an der für ‘über-über-Morgen’ skizzierten chinesischen Phantasie so herausragend sein? Z.B.: Uran ist groß-technisch ebenso eine ‘endliche’ Ressource. Ein kurzer Such-Check verweist an erster Stelle auf einen Welt-Artikel, wo wissenschaftlich von dynamischen Ressourcen für gut 100 Jahre auszugehen ist. Und dies ist nicht mit stark steigendem Bedarf ermittelt. Und die auf den Förderstätten-Status-quo bezogenen Mengen sind weitaus bescheidener. Dies wäre in der optimistischen Betrachtung kürzer, als die Kohle reichen könnte, und unkalkulierbare Risiken verlagern sich einfach, solange vor allem die Unschädlichmachung riesiger Mengen an Atommüll weitestgehend unklar ist. Alleine deswegen erscheint ein 43% Energie-Durchsatz Reduktions-Szenario schon wesentlich weiser als eine 20%-Version. Der große Physiker und Öko-Aktivist Hans-Peter Dürr hat Anfang der 2000er errechnet und verbildlicht, dass europ. Wohlstands-Länder durchschnittlich 50-60 Energie-Sklaven für den alltäglichen Lebens-‘Bedarf’ beschäftigten. Andere Verschwender-Nationen noch deutlich mehr. Solch ein Lebensstil ist – als große Population – dauerhaft nicht aufrecht zu erhalten, was jedem einleuchten kann, der sich mit dem eigenen Organismus – als persönlicher Ausdruck ‘des Lebens’ – beschäftigt. Wie viele Nahrungs-Kalorien sind gesund, und wie viel Leistungs-Potential entsteht daraus? Die ‘graue Energie’ ‘moderner’ Ernährungsweise ist dabei ein Verschwendungs-symptomatisches Kapitel für sich. Hätte das Wunder der Biologie ‘nur’ solches Energie-(Austausch)-Gebaren zustande gebracht, dann wäre ‘Leben’ in der uns bekannten Form wohl unmöglich. ‘Wir’ sollten uns besser nicht (weiter) anmaßen, hauptsächlich mit technischen Zauberlehrlings-Attitüden, ökologische bzw. physikalische (Entropie,…) Grund-Gesetze überwinden zu können. Ein sehr viel Energie-schonenderes Kreislauf-Wirtschaftssystem müsste das eigentliche Ziel sein, 43% Reduktion ist dabei Wirklichkeits-näher als 20%. Oder ist unreflektiertes ‘Basteln’ an einem möglichen Albtraum für Folge-Generationen ein erklärtes Ziel? MfG Reinhold Haidinger Reply