Danke Herr Vogel, man kann nur froh sein, dass die Menschen vergesslich sind. Um zu verstehen, was im staatlich-politisch dominierten Verkehr (Schiene-Strasse-Luft) verkehrt oder schief läuft, kommt man gerade in der föderalistisch-direktdemokratischen Schweiz nicht darum herum, die institutionelle Frage zu stellen. Ein maximal-partizipatives System, bei dem praktisch alles, was einmal beschlossen wurde, von unzähligen Akteuren immer wieder in Frage gestellt oder verändert werden kann, führt zwingend zu einer übermässigen Politisierung und damit zu massivsten Kostenüberschreitungen von Grossprojekten – oder wie bei der NEAT zu derart massiven Abstrichen, dass der Nutzen des gesamten Projekts weitgehend aufgegeben wird. Reply
Sehr geehrter Herr Vogel, Hochinteressant und leider auch bittere Post. Wenn man dann zusätzlich aus der einschlägigen Fachpresse noch regelmässig vernimmt, dass die – sehr teuren – Zugüberwachungssysteme auch nicht das hergeben, was gemäss ursprünglichen Spezifikationen erwartete wurde, dann wird die Geschichte zusätzlich kritisch: * Zugfolgezeiten gehen zurück, anstelle dass diese in erwarteter und spezifizierten Massen verdichtet werden können. Dies ist natürlich für die Streckenauslastung “killing”. * Zuverlässigkeit: Offensichtlich gibt es immer noch zu viele Überwachungs- Systemausfälle, welche jeweils ganze Streckenabschnitte für viele Stunden blockieren (wie kürzlich Zimmerbergtunnel), weil u. a. der Fahrmodus eines Triebfahrzeugs nicht richtig erkannt wird (Level / Release) oder gewisse Systemkomponenten in den diversen Fahrzeugen unter einander (oder der Festanlage) nicht kompatibel sind. * Aufrüstzeiten bei Unterbruch – ob Festanlagen und besonders an Fahrzeugen dauern ewig! * Dann auch politisch: Warum ziert sich der Bundesrat endlich einmal besonders im nördlichen Nachbarland richtig Druck zu machen, den längst eingegangenen und vertraglich gesicherten Verpflichtungen nachzukommen, besonders Hochrhein Ausbau und Stuttgart – Singen – SH! Für mehrere Jahre sollen nun die IC Zürich – Stuttgart in Stuttgart- Vaihingen enden, das wäre etwa so, wie wenn man umgekehrt aus Stuttgart kommend in ZH- Seebach aufs Tram wechseln müsste. Attraktiv geht anders, das viele Geld ist allerdings bereits ausgegeben. * Ich erinnere mich der grossen Worte von BR Leuthard und alt BR Ogi anlässlich der GB- Tunnel Eröffnungsfeier (ich konnte als Leuhard’scher Statist mit dabei sein), grosse Worte; die Auswirkungen der Taten sind weit unter dem was die Öffentlichkeit eigentlich erwarten muss. Emanuel Höhener Reply