Sehr geehrter Herr Höhener, vielen Dank für ihren interessanten Beitrag zu der überstürzten Energiewende, die das Rehäuglein damals durchgedrückt hatte. Wir müssen uns zukünftig mit Strommangel und Blackouts befassen, eine beängstigende Zukunft! Herzliche Grüsse und bleiben sie standhaft und gesund! Reply
Die Kernenergie hat im deutschsprachigen Raum effektiv einen schweren Stand. Dass wird voraussichtlich noch eine Weile so bleiben. Die Zunahme der nur bedingt voraussehbaren Stromproduktion aus Wind- und Sonnenenergie, welche den Bedarf nach Bandenergie auch teilweise überflüssig macht, erschwert eine Renaissance der Kernenergie noch zusätzlich. Ein Ersatz der KKW in der Schweiz durch neue Kernkraftwerke, wie es vor Fukushima geplant war, wird daher nur Zustimmung in der Politik und in der Bevölkerung wieder finden, wenn neue Reaktortypen nicht nur wirtschaftlich sondern auch sicherheitstechnisch mit anderen Erzeugungsformen mithalten können. Und das steht zurzeit wirklich in den Sternen. Traumen darf man aber immer! Reply
Sehr geehrter Herr Huber, Danke für Ihren Kommentar. Allerdings möchte ich anfügen, dass die Zukunft der Reaktortechnik, welche bezüglich Sicherheit gewaltige Fortschritte gemacht hat, nicht in den Sternen steht. Seit den 1990- er Jahren treibt das chinesische Nuklearforschungsinstitut die Entwicklung der Hochtemperatur- Reaktortechnik voran. Seit 2002 läuft in deren Forschungscampus “Changping”, nordwestlich von Beijing gelegen, ein Helium- gekühlter Hochtemperatur Forschungsreaktor Typ HTR10. Das Verfahren wurde inzwischen zur Serienreife entwickelt und die ersten Reaktoren (Kraftwerke) sind seit 2017 in Betrieb und am Netz – Typ HTR-PM (der erste Standort “Shidao Wang” ganz am Ost- Ende der Shandong Halbinsel gelegen). Diese Reaktoren gelten als “inherently safe”, da sie physikalisch nicht “trippen” können, d.h. Notkühlung braucht es nicht – sehen Sie dazu Bild 4 im Textbeitrag, welchen Sie in meinem Blog vom 22. September 2016 finden: “China entwickelt die Nukleartechnologie von morgen”. Zudem, bei diesem Hochtemperatur Reaktor findet der Wärmetausch Reaktor zu Dampf in einem separaten Verdampfer- Gehäuse statt. Überhitzter Dampf von rund 570 deg C (auch im superkritischen Zustand) kann so der Turbine zugeführt werden, was den thermischen Wirkungsgrad einer solchen Anlage von etwa 33% eines Sattdampf PWR Reaktors (wie heute alle in der CH) auf über 50% anhebt! Das ist Realität! Betrachtet man das Zeitfenster bis 2050, dann sind sicherlich auch bereits kommerziell verwendbare MSR Reaktorkonzepte (molten salt reactors) im Betrieb, ebenfalls ein “inherently safe” Konzept, welches zudem die Eigenschaft haben wird, radioaktive Abfälle heutiger PWR Reaktoren als Brennstoff weiter zu verwenden. In den USA wie auch in China wird mit Hochdruck an der MSR Entwicklung gearbeitet, auch Länder wie Russland und Korea arbeiten mit Hochdruck an weiteren sicheren und effizienten Reaktoren (u.a. “schnelle Brüter”). Reply
Sehr geehrter Herr Höhener Danke für diese Hinweise. Es ist effektiv spannend, was in Asien, in Russland und in Amerika bezüglich Weiterentwicklung der Kernenergietechnik abläuft. Ich bezweifle aber sehr, dass unsere Generation den Bau solcher Anlagen in der Schweiz wird erleben dürfen. Reply