In der Klimapolitik geht es nicht um die Frage, ob wir die Erderwärmung verzögern MÜSSEN, sondern darum, ob wir sie verzögern KÖNNEN. Die Diskussion um den Inlandanteil ist daher keine Frage der Moral, sondern der Machbarkeit. Weil die Schweiz nur 0.1% der weltweiten anthropogenen CO2-Emissionen verursacht, könnte sie die anthropogene Erderwärmung auch nur um höchstens 6 Tage verzögern, sofern sie ihre CO2-Emissionen bis 2050 linear auf NULL herunterfahren KÖNNTE. Die Gletscher-Initiative ist nicht nur deshalb ein schlechter Witz: Durch Gletscherkernbohrungen des sachverständigen (!) ETH-Glaziologen Prof. M. Funk wissen wir, dass die Schweizer Alpen in den vergangenen 115’000 Jahren mehrmals nahezu eisfrei waren, dass es also auch ohne anthropogene CO2-Emissionen mehrmals deutlich wärmer war als heute. Weil wir aber weder die Erdtemperaturen in vorindustrieller Zeit noch die Ursachen des natürlichen Klimawandels kennen, könnte nicht einmal ein sachverständiger und nicht agitatorischer Klimawissenschaftler den anthropogenen Anteil des Klimawandels quantifizieren: Wenn Klimawissenschaftler trotzdem irgendwelche Temperaturprognosen in Abhängigkeit vom anthropogenen CO2-Ausstoss (=”CO2-Sensivität”!) machen, so zeugt dies von abgrundtiefer Inkompetenz dieser Leute. Aber auch den Politikern fehlt der Sachverstand zur Gestaltung einer langfristigen und politisch nachhaltigen (blablabla) Klimapolitik, genauso wie einem Ökonomen, welcher sich anmasst, die Technologien für die zukünftige (bis zum Ende des Jahrhunderts!!) weltweite Stromversorgung zu kennen. Woher weiss ein Ökonom ausserdem, dass der Planet ohne weitere Elektrifizierung und bezahlbare Energie noch schneller ins politische Chaos stürzen würde als wegen einer Erwärmung um 2 Grad? Kennt der Herr Professor diese Klimafolgen und kann er sie sogar quantifizieren, um sie gegeneinander (Äpfel gegen Birnen) abzuwägen? Reply