Die VOLLSTÄNDIGE (!) Dekarbonisierung des Stromnetzes muss der Elektrifizierung einzelner Energiesektoren (Gebäudeheizung, Mobilität) VORANGEHEN (!), weil sonst der CO2-Ausstoss dieser Energiesektoren lediglich in die Stromproduktion verlagert wird: Wärmepumpen und Elektroautos werden nicht mit dem durchschnittlichen Strommix, sondern mit dem jeweiligen zusätzlichen «Grenzstrom» gespeist, welcher ohne die Elektrifizierung dieser Energiesektoren nicht hergestellt werden müsste. Die Menschheit wird also ohne Atomstrom noch solange mit Kohlestrom heizen und fahren müssen, bis die weltweiten Kohlevorräte versiegt sind. Insbesondere Wasserstoff aus Solar-Elektrolyse zur Herstellung synthetischer Treibstoffe (E-fuels) wird in der Mobilität nie eine grosse Rolle spielen: Der solare Netzstrom müsste zur Produktion von Wasserstoff zunächst wieder von Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt werden. Dabei treten Verluste von ca. 7% auf. Bei der elektrolytischen Herstellung gasförmigen Wasserstoffs mit Hilfe des Gleichstroms liegt der Wirkungsgrad bei ca. 65%. Um den Wasserstoff transportfähig zu machen, muss er unter Einsatz von weiterer Energie verflüssigt werden, dann unter erneutem Einsatz von Energie zum Verbraucher transportiert werden. Wird aus dem Wasserstoff dann z.B. mit Hilfe von Brennstoffzellen in Fahrzeugen wieder Strom gewonnen, kommt es zu weiteren Verlusten. Insgesamt gesehen gehen 75% der ursprünglich vorhandenen elektrischen Energie verloren, die Stromausbeute über die Zwischenstufe Wasserstoff liegt bei Brennstoffzellenautos gerade einmal bei 25%, die Energieausbeute bei E-fuels liegt schlussendlich bei nur 13%! Würde der Solarstrom ohne die Zwischenstufe Wasserstoff ins Netz eingespeist und an der Steckdose genutzt, liegt der Verlust nur bei 10%. Die Begründung einer E-fuel- Mobilität auf dieser Basis wäre also nicht nur volkswirtschaftlicher Unsinn, sondern eine Energieverschwendung nie dagewesenen Ausmasses! Reply
natürlich sind E-fuels nicht konkurrenzfähig, solange Erdöl und Erdgas relativ günstig und in grossen Mengen aus der Muttererde extrahiert werden können. Aber früher oder später brauchen wir Alternativen, egal ob das Klima Menschen bedingt oder nicht sich um 5 C erwärmt hat. Falls es dank Kernenergie sogar andere sichere Alternativen gibt, umso besser. Die Zukunft wird doch zeigen, welche Technologien sich durchsetzen, die Sinnfrage ist hingegen eine Frage der Werte, die man für richtig hält. Reply