Ausgezeichneter Beitrag von Kollege Häring. Der Leakage-Effekt in praxi….so sieht jeder, wie das effektiv geht. Wir haben den wirtschaftlichen Nachteil des Untergangs der physischen Produktion, die Natur hat den Nachteil der unverminderten (oder sogar noch höheren) Verschmutzung. Die wahren Verursacher der Umweltbelastung, egal wo sie denn letzten Endes stattfindet, sind die Konsumenten, egal, wo sie ihren Konsum “durchführen”. Verlagerungen von Produktion und Konsum nützen bestenfalls nichts, schlimmstenfalls steigern sie die Umweltbelastung durch mehr Transporte und durch laschere Vorschriften an den aufsteigenden Produktionsstandorten. Es gibt nur zwie Möglichkeiten, die Umweltbelastung zu Verringern: (1) Niedrigere Konsummenge (Suffizienz). (2) Niedrigere spezifische Belastung (Effizienz, Technologie). In der Praxis zeigt sich das Problem, dass verbesserte Effizienz in aller Regel mit höheren Konsummengen einhergeht: Rebound-Effekt. Reply
Wenn sich eine Wirtschaftsregion vom Agrarsektor über den industriellen Sektor zum (tertiären) Dienstleistungssektor entwickelt, steigert sie schrittweise ihre Wertschöpfung. Die Verlagerung der physischen Produktion aus einer Region mit aufstrebendem tertiären Sektor in eine Region mit aufstrebenden Industriesektor ist also für beide Regionen ein wirtschaftlicher Vorteil!! Nach dem Gesetz der komparativen Kosten ergibt sich daraus eine Arbeitsteilung zwischen den Wirtschaftsregionen, bei welcher Skaleneffekte als Nutzen, Transport und Umweltschäden jedoch als Kosten zu berücksichtigen sind. Der homo oeconomicus “spart” im doppelten Sinn dieses Wortes: Sparen heisst einerseits Konsumverzicht und anderseits Einsparen von Ressourcen bei der Produktion von Gütern und Dienstleistungen durch höhere Effizienz und bessere Technologien. Unser ökologischer Fussabdruck resultiert aus der Summe beider Ersparnisse, und zwar sowohl individuell als auch urbi et orbi. Reply