“Dieselskandal” – Eskalation der Opferzahlen

 

Da erscheint in der NZZ Ausgabe vom 28. Februar 2019 ein Artikel mit dem reisserischen Titel “Hundertausende sterben Jahr für Jahr wegen Autoabgasen”….

Da erscheint in der NZZ Ausgabe vom 28. Februar 2019 ein Artikel mit dem reisserischen Titel “Hundertausende sterben Jahr für Jahr wegen Autoabgasen”. 385’000 Todesfälle sollen es weltweit sein, in Deutschland alleine 13’000. Bezug genommen wird auf eine Studie des “International Council on Clean Transportation” (ICCT) und begründet werden die “vorzeitigen Todesfälle” mit einem Mix aus Ozon, Stickoxydgrenzwertdiskussion (besonders in Deutschland) und allgemeiner verkehrsbedingter Luftverschmutzung.

Laut diesem ICCT- Ranking gehören mit zu den weltweit meist gefährdeten Städten Stuttgart (Rang 3), Köln (Rang 5), Berlin (Rang 7), womit sich unser nördliches Nachbarland rühmen kann, der Führungsriege der Bösewichte anzugehören.

Eigenartig ist dabei einiges: Im April 2018 konnte man den Medien Berichte entnehmen, wonach es in Deutschland jährlich 6’000 Todesopfer wegen verkehrsbedingter Stickoxydemissionen geben soll und in der Schweiz deren 1’600. Folglich in Deutschland alleine eine Eskalation um 217% innerhalb von 10 Monaten?
Anmerkung: Siehe dazu auch der CCN Blog “Dieselmotor – Bösewicht oder Lebensretter”(April 2018)

Versucht man der Sache vertieft nachzugehen, dann stösst man sehr schnell auf Ungereimtheiten. Das beginnt bereits mit der Festlegung von EU Grenzwerten für Stickoxyde (40μg/m3), welche gemäss Experten (Lungenspezialisten) weit weg von jeglichen gesundheitlichen Gefährdungswerten liegen. Zudem müsste man Gefährdungsgrenzwerte bestimmen, so bestünden solche aus einem Cocktail von vielen Stoffdaten, unter anderem auch Feinstaub.

Die publizierten Opferzahlen werden auf Grund hochgradig fragwürdig ausgewerteter Statistiken ermittelt, indem nämlich eine höhere Lebensdauererwartung der Land- gegenüber der Stadtbevölkerung (statistisch) festgestellt wurde (da geht es um ein paar Monate). Das mag so sein, kritisch wird es mit der Ableitung, die hohe Stickoxydkonzentration in den Städten sei die alleinige Ursache für diesen Unterschied. Und damit ist auch bereits der Bösewicht identifiziert: Der Dieselmotor in den Privatfahrzeugen! Man staune, so einfach geht das. Das Traurige, es sind renommierte Wissenschaftliche Institutionen, welche solches mitmachen – das Ganze ist dann eben “wissenschaftlich” bewiesen.

Um nochmals einen der Lungenspezialisten, zu zitieren: “Es gibt hunderte von Faktoren in der unterschiedlichen Lebensweise zwischen Land- und Stadtbevölkerung, welche einen Einfluss auf den allgemeinen Gesundheitszustand haben, nicht zuletzt auch der, dass sich Landbevölkerung viel mehr bewegt.

In jedem Haushalt, in welchem mit Gas gekocht wird, oder wo Kerzen brennen und / oder auch ein offenes Feuer brennt (Cheminée), sind die belastenden Luft-Werte mindestens so hoch, wie an den als besonders kritisch bezeichneten Messstellen in deutschen Städten (siehe u.a. Internet Adresse unten).

Wer als Physiker oder Ingenieur mit der Messung von physikalischen Grössen wie Temperatur, Druck und Volumen (Volumenstrom) zu tun hatte, weiss, dass reproduzierbare und aussagekräftige Datenerhebungen sich einfacher anhören als sie es tatsächlich sind. Die Ermittlung der korrekten Messstellen (Messverfahren) und die Ermittlung von allfälligen Fehlerabweichungen ist ein Wissensgebiet für sich. Weil dies so ist, kann man eben auch bewusst falsch (oder manipulativ) messen, was im Zusammenhang mit der Ermittlung von Stickoxyd- und Feinstaub- Werten in deutschen Städten gemacht und auch toleriert wird, wie folgendes Beispiel zeigt Abbildung 1:

Abbildung 1: Eine der kritischen Schadstoff- Messstellen in Stuttgart​

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Gesamte Stickoxidbelastung von 1990 bis 2015 ist um 58% zurückgegangen,so hat der Anteil Verkehr daran überproportional um 63% Anteil. Dies nicht zuletzt dank der Entwicklung der Technik der Fahrzeugdieselmotoren.

Wo Verbrennungsprozesse im Spiel sind, gibt es Abgase und somit auch “Schadstoffe”. Wie alle Stoffe, die wir einatmen oder konsumieren, ist es immer eine Frage der Menge pro Zeiteinheit und der Konzentration, welche entscheidend ist, ob es schädlich oder nicht schädlich ist.

So ist es auch nicht einzig der Dieselmotor, welcher Abgase verursacht, sondern auch Verbrennungsmotoren, welche nach dem ottomotorischen Prinzip arbeiten – umgangssprachlich “Benzinmotoren”. Ohne solche hier als “gut” oder “schlecht” zu qualifizieren, soll der Vergleich in Abbildung 3 doch zeigen, dass auch hier vieles für den Diesel spricht.

​Es gibt EU Richtlinen über die Anordnung derartiger Messstellen. Diese spezifizieren Abstände (z. B. zu Strassen, Gebäuden, dass der Verkehr fliessend sein muss, usw). Der Grund ist der, dass die zu messenden Gase (Luft, Partikel) frei zirkulieren können. Im Falle das gezeigten Beispiels ist im Rücken zur Aufnahme eine Hausecke, welche bis an die Strassenkante reicht, bereits die Hausmauer links im Bild erfüllt die Abstandregel nicht. Ca. 10 bis 15 Meter in Fahrrichtung. Weiter vorne befindet sich ein Lichtsignal, d. h. während dem Stossverkehr herrscht am Aufnahme-Ort Stau. Also zweierlei Staulagen: Keine freie Zirkulation der zu messenden Substanzen und Staulage des Verkehrs! Auf Basis der Messungen dieser Messstelle wurden gerichtliche Dieselfahrverbote erlassen! Auf Grund ähnlicher, nicht den Standards entsprechender Messstellen wurde auch in weiteren deutschen Städten wegen zu hoher Emissionswerten erfolgreich geklagt (Mehr Details dazu finden sich in untestender Internet Adresse).Vergessen geht bei der laufenden Diskussion auch, dass die Stickoxidbelastung der Luft in unseren Breitengraden durch den Verkehr in den vergangenen 25 Jahren deutlich zurück gegangen ist, hier am Beispiel Deutschland. (Abbildung 2).

Abbildung 2: Entwicklung der Stickoxidbelastung der Luft in Deutschland

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Gesamte Stickoxidbelastung von 1990 bis 2015 ist um 58% zurückgegangen,so hat der Anteil Verkehr daran überproportional um 63% Anteil. Dies nicht zuletzt dank der Entwicklung der Technik der Fahrzeugdieselmotoren.

Wo Verbrennungsprozesse im Spiel sind, gibt es Abgase und somit auch “Schadstoffe”. Wie alle Stoffe, die wir einatmen oder konsumieren, ist es immer eine Frage der Menge pro Zeiteinheit und der Konzentration, welche entscheidend ist, ob es schädlich oder nicht schädlich ist.

So ist es auch nicht einzig der Dieselmotor, welcher Abgase verursacht, sondern auch Verbrennungsmotoren, welche nach dem ottomotorischen Prinzip arbeiten – umgangssprachlich “Benzinmotoren”. Ohne solche hier als “gut” oder “schlecht” zu qualifizieren, soll der Vergleich in Abbildung 3 doch zeigen, dass auch hier vieles für den Diesel spricht.

Abbildung 3: Schadstoffemissionen, Vergleich Diesel- zu Ottomotoren.​

 

 

 

 

 

 

 

 

Beim Studium dieser Diagramme höre ich bereits die Anhänger der Elektromobilität frohlocken, dass die Anwendung dieser Technik die Lösung sein wird. Leider greift dieser Schluss zu kurz, denn man verschiebt die “Kopfschmerzen” in den Prozess der Bereitstellung der elektrischen Energie. Und der wäre nur dann vergleichsweise «sauber», wenn mehrheitlich, wie in der Schweiz, Wasserkraft und / oder Nuklearkraft die primären Quellen wären.

Zusammenfassend kann man festhalten:

  • Es werden durch die Politik Emissionsgrenzwerte festgelegt, welche weit unterhalb von medizinisch / gesundheitlich relevanten Schwellwerten liegen (EU).
  • Die Politik bestimmt auch Messstandards, nach welchen aktuelle Emissionen gemessen werden sollen (EU).
  • Einzelne Kommunen richten an stark befahrenen Strassenzügen Messstellen ein, welche keinesfalls den vorgegebenen Standards entsprechen. Über gewisse Zeitintervalle werden Emissionswerte gemessen, welche die vorgegebenen Grenzwerte übertreffen.
  • Interessierte Kreise reichen bei lokalen Gerichten Klage ein, die Gerichte stellen die Übertretung der gesetzten Grenzwerte fest und erlassen Dieselfahrverbote (denn dies ist gemäss Klägern der Sünder).
  • Die übrige Welt nimmt den “Diesel” als “Dreckschleudern” wahr, so auch die Schweiz.

Realität ist die, Dieselmotoren sind inzwischen so sauber geworden, dass in vielen Städten das was als Verbrennungsluft reingeht belasteter ist als das emittierte Abgas – fahrende Luftfilter! Verkehrte Welt!

Zum Schluss noch etwas Zusätzliches: Im eingangs zitierten Artikel moniert der Journalist auch, dass die Automobilindustrie der dritten Welt immer noch Fahrzeuge verkauft, welche mit “alter” Dieseltechnologie ausgerüstet sind. Mit “alt” ist vermutlich nicht die letzte Euro xx Norm gemeint und möglicherweise wird damit auch unterstellt, dass dieser Tatsache ein Grossteil der Differenz der Opferzahlen 385’000 – 13’000 zuzuschreiben sei. Nun ist es so, dass die effektive Qualität der Abgase nicht vom Neuzustand, sondern vom Servicenetz abhängt, das den soll- Zustand regelmässig überprüft. Aus eigener Erfahrung wage ich zu behaupten, dass in der Weltregion, wo die meisten Menschen leben – nämlich Süd- Ost Asien, die Flächendichte von entsprechend eingerichteten Servicestationen gegen nahe Null pro Quadratkilometer tendiert. In vielen aufstrebenden Weltregionen dürfte dies nicht anders sein. Einmal mehr, kommen wir “Reichen und Satten” mit Luxus- Lösungen daher, welche dem Rest der Welt nichts nützen.

https://www.phoenix.de/sendungen/dokumentationen/das-diesel-desaster-a-91417.html

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