Dipl. Ing. ETH Ferruccio Ferroni vs. El.-Ing. HTL Radomir NovotnyTeil 1: EinführungTeil 2: Falsche ERoEI-Berechnungsmethode der SolarlobbyTeil 3: La…
Teil 4: Keine erkennbare Wirkungsgradverbesserung kommerzieller PV-Module
Im Teil 4 zur Diskussion über Glauben oder Wissen – Streit um energietechnische Daten und Fakten geht es um drei Fragen:
1. Technischer Fortschritt
Mit welchem technischen Fortschritt kann bei der Weiterentwicklung von Solarzellen gerechnet werden? Ausgangspunkt ist eine von Radomir Novotny übernommene Grafik in der, ausgehend vom Wirkungsgrad von monokristallinen Silizium-Zellen, die bisherige Entwicklung linear in die Zukunft extrapoliert wird. Dieser Wirkungsgrad soll angeblich in den Jahren 2002 bis 2012 von 11% auf über 15 % angewachsen sein.
Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass sämtliche Angaben im Artikel von Radomir Novotny zum Wirkungsgrad und die daraus abgeleiteten Aussagen auf nicht verifizierten und nicht validierten Angaben eines einzelnen Herstellers beruhen. Man kommt nicht umhin, von Behauptungen zu sprechen.
2. Wirkungsgrad von Siliziummodulen
Nachvollziehbar ist, dass kommerzielle Hersteller als Verkaufsargument möglichst hohe Wirkungsgrade angeben. Im Unterschied zu Laborwerten liegen aber zu den tatsächlichen Wirkungsgraden von kommerziell einsetzbaren Zellen oder Modulen keine von unabhängiger Seite validierten Studien vor.
Ein Anstieg des Wirkungsgrades der Module, wie er von Novotny postuliert wird, müsste sich in der von uns durchgeführten Analyse der PV-Ausbeute in der Schweiz zwischen 2005 und 2015, gemessenen an der elektrische Energie pro installierter Nennleistung (kWhel/kWpeak), spiegeln. Dies ist aber nicht der Fall: Ein ansteigender Trend ist im Zehnjahresvergleich (2005-2015) überhaupt nicht zu erkennen.
3. jährliche Leistungsverminderung
Dritter kritischer Punkt ist die jährliche Leistungsverminderung von PV-Anlagen von nur 1% pro Jahr, die von Novotny, wiederum gestützt auf nicht validierte Angaben und auf die nachweislich falsche Interpretation von Studien, viel zu gering geschätzt wird.
Fazit
Wenn der Chefredaktor einer Fachzeitschrift für Energiefragen sich mit beleidigenden Unterstellungen und fachlich falschen Aussagen in die Diskussionüber zentrale Fragen der Energieproduktion einmischt, ist das äusserst bedenklich. Die Mitglieder des Verbands und die Leser des Bulletins, aber auch interessierte Stimmbürger erwarten eine fundierte, möglichst neutrale Auseinandersetzung mit den Vor- und Nachteilen von Solarstrom. Vorgesetzt wird ihnen aber eine einseitige Stimmungsmache mit der sie fahrlässig getäuscht werden.
Den ausführlichen, mit Quellenangaben erweiterten Nachweis der Fehlerhaftigkeit der Aussagen im Artikel von Electrosuisse können Sie hier herunterladen.
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