Jetzt ist es also von ihm selbst belegt – einst war Silvio Borner ein Ernst zu nehmender Ökonom, der sich um die Schweizer Volkswirtschaft verdient machte und insbesondere der Wettbewerbsfähigkeit und Innovation Augenmerk schenkte. Nun ist er zum Märchenonkel verkommen, der die Realitäten nicht mehr sehen will oder kann. Diese Realitäten zeigen etwa, dass auch die Internationale Energieagentur IEA den Wert der Solarenergie erkannt hat – wenn auch noch nicht allzulange. Erkannt haben ihn hingegen all die Investoren, die unterdessen Hunderte von Milliarden Franken jährlich in diese Technologie und deren Anwendung weltweit investieren. So gilt etwa zu beachten, dass auch nördlicher als die Schweiz gelegene Länder wie etwa Belgien oder Grossbritannien anteilsmässig wesentlich mehr als die Schweiz in die Solarenergie investieren. Und Borner vertraute doch einst auf die Weisheit der Kapitalisten…. was nun. Müssig zu erwähnen, dass die Solarenergie in den letzten zehn Jahren eine geradezu gigantische Verbilligung erfuhr – selbst in der Schweiz lässt sich mit grösseren Anlagen die Kilowattstunde Solarstrom zu rund 10 Rappen (!) produzieren – weltweit gilt sie als unterdessen billigste neue Energiequelle überhaupt. Und das Speicherargument ist unterdessen auch obsolet, ergänzen heute doch in Mitteleuropa zehntausende von Anlagenbauern ihr Solarwerk mit einer Batterie. Das Niveau der Stromproduktion via Sonne ist aber immer noch auf einem Niveau (Anteil 3% insgesamt, zu sonnenreichen Stunden 20%), dass die Nachfrage das Angebot noch längst absorbiert. Borner würde sich also besser mit den sich rasch wandelnden Gegebenheiten der Solarwirtschaft befassen als Märchen zu erzählen – die übrigens gar nicht originell sind. Reply
auch wenn nur 20% des Strombedarfs durch Sonnenenergie wirtschaftlich gedeckt werden können und dafür weniger Öl., Kohle oder Erdgas verbrennt werden müssen, ist das nicht erstrebenswert? Und den Rest kann man von mir aus mit Kernenergie decken, wenn sie genug sicher, flexibel und wirtschaftlich ist! Reply
Also kapitalistische Investoren setzen Hunderte von Milliarden für Sonnenenergie ein, Also können wir mit den milliardenschweren Subventionen und den marktverzerrenden Einspeisevergütungen sofort au hören. Die Pruktionskosten für Solar sinken, aber die Intermittency-Cost steigen mehr an, so dass die richtig gerechneten Kosten mit steigendem Anteil von Solarstrom zunehmen.Der Wert des Solarstroms sindk rascher als die Produktionskosten. Reply
Vielleicht ist Ihnen auch schon zu Ohren gekommen, dass die Einspeisevergütungen in der Schweiz 2022 auslaufen, in Deutschland radikal gekappt (11 EuroCent pro KWh) und auch in vielen anderen Staaten schon durch Ausschreibungen ersetzt wurden. Früher gewährte und auf einen Zeitraum von 20 Jahren versprochene Vergütungen sind in einem rechtstaatlichen System natürlich noch auszurichten. Sie haben entscheidend dazu beigetragen, dass durch den Mengeneffekt die Kosten derart rasant gesunken sind. Übrigens gilt Gleiches für Windstrom. Vergütungen aller Art zu streichen wird im Sinne eines lebensfähigen Strommarkt-Designs nicht möglich sein, was Ihnen als Ökonom ja als erstes einleuchten müsste – oder sind Sie jetzt wirklich nur noch Märchenonkel. Reply
die PV hat leider schwerwiegende Nachteile, die nicht wegzureden sind. Ab einem bestimmten Anteil (ca 20 %) der Stromproduktion sinkt ihren Wert stetig bis Null, da immer mehr Speicher oder die Umwandlung in Gas notwendig wird. Nicht die reinen Produktionskosten sind relevant, sondern ob der Strom wenn er produziert dann benötigt wird, oder nicht. Das gilt aber auch für Kernenergie und Laufwasserkraftwerke, die nicht flexibel produzieren können. Reply
Herr Huber bringt alles auf den Punkt, ausser in seiner letzten Bemerkung zur Bandenergie aus Wasser oder Nuklear, die auch nicht regelbar seien. Erstens werden sie das immer mehr. Und zweitens liefern sie eben Bandenergie für die Grundlast, die immer ein hohes Niveau erreicht. Zudem konnten bisher ÜBERSCHÜSSE der Kernkraft in der Nacht für Pumspeicherwerke sehr rentabel verwertet werden, was bei Überschüssen von Flatterstrom nicht der Fall ist. Sie erreichen im Gegenteil einen negativen Wert. Was ist die Lehre daraus? Sonne und Wind sind nicht Substitute für nuklearen oder fossilem Strom sondern Komplemente. Sobald sie aber 20 % oder so überschreiten, werden sie systembezogen immer teurer. Für die Versorgungssicherheit entscheidend ist ein ökonomisch-technisch optimales Portfolio und nicht eine ideologische Produktionsstruktur Reply
10 TWh Jahresproduktion PV bedeutet 10’000 MW installierte Leistung in der Schweiz. Das ist gleich die Höchstlast der Schweiz. im Winter. Im Sommer beträgt die Höchstlast aber nur ca 6’000 MW. Das heisst wir haben 4000 MW PV zu viel im Sommer. Dazu kommen 4’000 MW Laufwasser. Was machen wir mit: dieser überschüssigen Leistung: Autobatterien laden, Klimaanlagen zuschalten, unseren Nachbarn verschenken, andere Vorschläge ???? Reply
Der Zubau von Windkraftwerken und PV-Anlagen führt aber dazu, dass Grundlastkraftwerke nicht mehr benötigt werden und vom Markt verdrängt werden. Das ist ein Paradigmenwechsel. In der Folge braucht es gewaltige Speicherkapazitäten und/oder eine grosse Anzahl von Power to Gas Anlagen. Das wird extrem teuer. Je nach CO2 Preis werden flexible Gaskraftwerke günstiger, das machen uns die Amerikaner vor. Der Endkundenpreis (und nur dieser ist relevant) kennt in Zukunft nur noch eine Richtung und das ist nach oben. Reply
Borner schreibt: «ÜBERSCHÜSSE der Kernkraft in der Nacht für Pumspeicherwerke sehr rentabel verwertet werden, was bei Überschüssen von Flatterstrom nicht der Fall ist.» Das ist erstens eine unbewiesene Behauptung und zweitens eignet sich vor allem Solarstrom sehr wohl für die dezentrale Speicherung! Schon mal gehört: In Deutschland werden unterdessen die meisten Solardachanlagen mit Speicher erstellt. Und Borner schreibt auch: «Sobald …Sonne- und Windstrom… 20 % oder so überschreiten, werden sie systembezogen immer teurer.» Das bedeutet aber: Weil sie bislang erst deren 3% erreichen, gibt es auch aus Borners Sicht einen grossen Spielraum für die Erhöhung des Anteils Erneuerbarer Energien! Dank für diese Einsicht! Reply