Die Darstellung einer Energieversorgung mit Wind und Sonne von Dipl. Ing. ETH Emanuel Höhener zeugt von mangelndem Verständnis – oder dem Unwillen, sich dieses Verständnis zu erarbeiten. Es kann an dieser Stelle nicht detailliert auf seine Argumente eingegangen sein, nur so als Anregungen: Die Schweiz würde in einem System rein erneuerbarer Energien eben gerade nicht nur auf Wind und Sonne setzen, sondern (wie bisher) auch auf die Wasserkraft. Viele der angeführten Problemspitzen sind in der Schweiz entsprechend gar keine. Sodann haben Wind- und Sonne die gute Eigenschaft sich zu ergänzen. Die Sonne scheint im Sommer, der Wind bläst vor allem im Winterr und auch häufig in der Nacht. Heute bereits entwickelte Energiemanagementsystem im grossen wie im kleinen weisen darauf hin, dass in gegenseitiger Abstimmung in vielen Staaten eine Vollversorgung mit Erneueren möglich ist – wobei die Schweiz eben dank der Wasserkraft über besonders gute Voraussetzungen verfügt. Und dann noch das: Hierzulande spricht niemand von der Errichtung eines 50-Megawatt-Solarkraftwerks. Die geeigneten Dachflächen hierzulande (rund 200 km2) genügen vollauf, um einen Strombeitrag der Sonne von 20-30% an die Gesamtstromversorgung des Landes zu generieren. Reply
Lieber Hr. Rehsche, Sie kommen ja ziemlich nassforsch daher mit Ihrer Behauptung, Hr. Höhener habe zuwenig Kenntnisse über unsere Stromversorgungssysteme. Wlche Kenntnisse haben Sie denn? Strom muss jede 20 Millisekunden exakt nach Bedarf ins Netz gespeist werden, sonst gibt es Probleme. Das können weder Wind- noch Solarstrom leisten, die sind den Launen des Wetters ausgesetzt. Die Wasserkraft hat im Winter Kapazitätsprobleme, weil der Regen als Schnee in der Landschaft liegenbleibt. Sobald man dann auch noch die Kernkraft abschaltet, wird es eng werden. Vor allem nach 2022, wenn auch der grosse Kanton im Norden seine Kernkraftwerke stillgesetzt hat. Und was tun wir dann, Hr. Rehsche? Mfg Reply
Herr Rehsche, Es ist leider bereits mehrfach erfahrene Taktik der Strom-Wende Enthusiasten, kritischen Stimmen Inkompetenz und mangelnde Lernfähigkeit zu unterstellen. Hat dies damit zu tun, dass es eigentlich keine Sachargumente, welche für die Attraktivität der dargebotenen “neuen” technischen Lösungen sprechen sollten, gar nicht gibt? Verständnis hat mit Bildung und mehr noch Erfahrung zu tun, Erfahrung auch im Umgang mit Fehlentwicklungen. Erfahrungen sinnvoll zu verwerten, setzt den Willen zum rollenden Dazulernen voraus. Zumindest folgendes kann ich Ihnen versichern: Ich habe mich seit meiner frühesten Ausbildung und bis heute intensiv mit der Thematik der Entwicklung und Anwendung von nutzenergieerzeugenden Systemen auseinandergesetzt. Auch hatte ich die Gelegenheit, zu diesen Themen weltweit meine breiten technischen und kommerziellen Erfahrungen zu gewinnen und aus beobachteten und auch eigenen Fehlern zu lernen. Da Sie den Ball wirklich hoch werfen, steht die Frage im Raum, wie ist das mit Ihnen? Zu den von Ihnen angesprochenen Sachthemen noch folgendes: Bereits in der Vergangenheit, d.h. vor der Energiewende, konnte sich Europa – der UCTE- Raum – glücklich schätzen, ein sehr zuverlässiges (Versorgungssicherheit) Stromversorgungs-System aufgebaut zu haben. So gut, dass die breite Bevölkerung dies als “der Strom kommt so oder so aus der Steckdose” wahrnimmt. Eine breit abgestützte Erfahrung sagt uns, dass man solch zuverlässige Systeme niemals ohne Not durch etwas ersetzen soll, dessen Zuverlässigkeit völlig offen ist und vor allem als Ganzes völlig unerprobt ist. Womit ich unter anderem die neu angepriesenen “Energiemanagement-Systeme” (Sie meinen wohl Smart Grid und ähnliches) anspreche. Eine Risikoanalyse dazu liesse einige Warnleuchten aufblincken. Zudem, die heute zur Verfügung stehenden Wasserkraftanlagen in der Schweiz sind technisch und kapazitätsmässig völlig ungeeignet, die nicht kontrollierbaren Energieflüsse aus PV- und Windanlagen in verbrauchergerechte Qualität auszugleichen. Um dies zu verstehen, reichen Simulationsmodelle eben nicht aus, sondern es braucht noch das vertiefte Verständnis für die Konzeption und Einsatzplanung solcher Anlagen. Aus Ihren Anmerkungen entnehme ich, dass ein solches Verständnis bei Ihnen nicht vorhanden ist. Emanuel Höhener Reply