Der Atrikel fasst eine ganze Reihe richtiger und interessanter Aspekte gut zusammen. Eine Betrachtung des Endzustands gehört jedoch auch dazu. Dazu gibt es Zahlen aus Deutschland und Oesterreich. In Oesterreich wurde der Verbrauch von E-Mobilen unter Bedingungen gemessen, die denen in der Schweiz ähneln. Zahlen aus dem klimatisch milden und brettflachen Dänemark werden in der Presse zwar gerne kolportiert, Sie taugen aber nicht für die Alpenregion, deshalb sollte man die Zahlen der Oesis nehmen. Rechnet man diese Zahlen auf den Gesamtverkehr um und dazu noch den Verbrauch des LKW- und Busverkehrs, dann kommt man auf einen Mehrbedarf an Strom von um die 50 %. des bisherigen Landesbedarfs. Wo soll der herkommen? Hinzu kommt noch, dass nach Schätzungen von Experten der Lieferverkehr auf der Strasse sich bis 2050 verdreifachen dürfte. Was vermutlich nochmals 20-30 % Mehrverbrauch obendrauf bedingt. Solange diese Fragen nicht zufriedenstellend geklärt sind, sollte man die Finger von der E-Mobilität lassen. Man baut doch auch keine Brücke, wenn man nicht weiss, wie weit das andere Ufer entfernt ist. Reply
Vielen Dank für Ihre Ergänzung, Fred, F. Müller.Und sollte überhaupt je genug Strom für die erträumte eAutomobilität erzeugt werden können, so bleibt immer noch der Verdacht, dass dadurch nicht weniger, sondern mehr fossile Energie benötigt würde als wenn die Autos weiterhin direkt fossil angetrieben werden. Es ist (fast) unverständlich, dass solche Fragen nicht erst ingenieurmässig geklärt werden. Verständlich, aber keineswegs besser, sondern schlimmer, wird diese Wissenslücke durch politökonomische Überlegungen: In den politischen Prozessen haben sich bislang schlicht die Partikularinteressen durchgesetzt. Aus diesem Grund müssen wir jetzt neben den technischen, ökonomischen und ökologischen Fragen auch die politökonomische Problematik eingehend analysieren. Nur so können wir Wege aus der aktuellen europäischen energiepolitischen Paralyse oder gar Klapsmühle finden., Reply
Am liebsten hätte ich auch einen Mini-Kernreaktor unter der Haube. So könnte ich 40 bis 60 Jahre fast CO2-frei herumfahren. Das gibt es auf dem Markt leider nicht. Gas- und Wasserstoffmotoren gibt es schon längstens aber die Ladeinfrastruktur fehlt. Ob die Elektromobilität sich durchsetzt, hängt von vielen Faktoren. ab, insbesondere von der Klimapolitik und von der technologischen Entwicklung. Reply
Gegen Experimente ist prinzipiell nichts einzuwenden. Aber bitte im Rahmen naturwissenschaftlicher oder volkswirtschaftlicher Realitäten. Ich habe volles Verständnis dafür, dass auch ein Herz- oder Neurochirurg eine Lernphase durchmachen muss, aber man sollte keinen Anfänger ohne nachgewiesene Qualifikation “zum Lernen” auf die Patienten loslassen. Genau das scheint man derzeit mit unserer Volkswirtschaft vorzuhaben. Wenn ich noch nicht weiss, wo der Strom herkommen soll, fange ich nicht damit an, weitreichende und teure Vorschriften für die Umstellung auf E-Mobiliität zu machen, so wie man es derzeit in Europa und China beobachten kann. Wobei China den Vorteil hat, dass man dort für die Zukunft ganz massiv auf Stromerzeugung aus Kernenergie setzt und bis Mitte des Jahrhundert hunderte neuer KKW in Betrieb nehmen will.. In der Schweiz gilt dagegen im gleichen Zeitraum die Vorgabe, weniger Strom erzeugen zu wollen. Das passt nicht zusammen. Reply