Selbstverständlich wollen wir alle eine gesunde und nachhaltige Umwelt für unsere Nachkommen. Ich bin überzeugt, dass eine grosse Mehrheit der Einwohn…
Selbstverständlich wollen wir alle eine gesunde und nachhaltige Umwelt für unsere Nachkommen. Ich bin überzeugt, dass eine grosse Mehrheit der Einwohner dieses Landes das ähnlich sieht. Ich setze mich seit dreissig Jahren für die Entwicklung nachhaltiger und umweltschonender Energieträger ein. Im internationalen Vergleich haben wir einen beneidenswert hohen Standard in Energieeffizienz und Nachhaltigkeit erreicht. Besser werden kann man aber immer noch. Seit zwanzig Jahren nimmt der Heizölverbrauch dank verbesserter Bauweise und effizienteren Wärmesystemen kontinuierlich ab. Der Trend ist ungebrochen. So lange wir uns das leisten wollen und das auch leisten können, ist das eine gute Sache.
Die Welt wird es uns jedoch nicht danken und niemand wird uns nachahmen. Denn das können nur wir uns, auf unserem hohen Wohlstandsniveau, leisten. Der Beitrag zur Rettung der Welt ist und bleibt vernachlässigbar klein. Denn die als klimabeeinflussend deklarierten Emissionen werden zu 99.9% ausserhalb unserer Landesgrenzen produziert. Und zwar mit Methoden die es bei uns seit bald hundert Jahren nicht mehr gibt, nämlich mit Kohle.
Wenn wir bei hoher Effizienz eine weitere Verbesserung nur noch mit Subventionen – also Geld von anderen – erreichen können, und wenn wir immer noch glauben damit einen Beitrag an die Welt zu leisten, dann sind wir definitiv auf dem falschen Dampfer. Denn Umverteilung von Geld, nur noch zum Selbstzweck für wenige Nutzniesser, ist mit Garantie nicht nachhaltig, von einer Klimawirkung ganz zu schweigen. Genau eine Klimawirkung gaukelt die zur Abstimmung stehende Energieabgabe im Kanton Baselland aber vor. Gezimmert wurde das Gesetz unter anderem mit Wirtschaftsführern, deren Betriebe sich von der Abgabe dispensieren können oder deren Betriebe sich damit Mehraufträge erhoffen. Die Hauseigentümer und die Mieter, welche die Zeche zu bezahlen haben, waren am ominösen runden Tisch bezeichnenderweise nicht dabei.
Durch zusätzliche Abgaben werden wir immer komplizierter, aber nicht effizienter und schon gar nicht wettbewerbsfähiger. So können wir nicht einmal mehr unsere wirklichen Trümpfe im Ausland verkaufen, wo sie unvergleichbar mehr Wirkung hätten. Ich denke da zum Beispiel an Engineering in Strom-, Wasseraufbereitungs- oder Kehrichtverbrennungstechnologie. Das sind in bevölkerungsreichen und aufstrebenden Ländern die dringenden Bedürfnisse. Nicht Wärmepumpen, Komfortlüftungen, dreifach verglaste Fenster und Biogas betriebene Heizpilze.
Der Ökowahnsinn in unseren Breitengraden hat jeden Bezug zu den Realitäten der grossen weiten Welt verloren. Das neue Energiegesetz ist ein Produkt des Wunsches Gutes zu tun, ohne sich Rechenschaft über die Wirkung zu geben. Hauptsache das Gewissen ist beruhigt.
Wann lernen wir endlich wieder ohne Klimahysterie und ohne ideologische Brille Energiepolitik zu machen, und ganz einfach nach den Regeln von Physik und Ökonomie pragmatische Entscheidungen zu treffen? Es ist zu hoffen, dass das Stimmvolk diese Vernunft noch nicht verloren hat, dass es den kostentreibenden Leerlauf der Energieabgabe durchschaut, und dass es das Gesetz am 27. November bachab schickt.
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