Die schöne neue Stromwelt von Peter Bodenmann

post-stromnetz.jpgIn der letzten Kolumne präsentierte “Energieexperte” Bodenmann einmal mehr seine schöne neue Stromwelt. Doch 4 Rp./kWh für subventio…

In der letzten Kolumne präsentierte “Energieexperte” Bodenmann einmal mehr seine schöne neue Stromwelt.

Doch 4 Rp./kWh für subventionsfreien (?) Windstrom aus Norwegen sind als punktueller Wert und Prognose für einen optimalen Standort ohne Informationsgehalt für die Kostenverhältnisse in einem ganzen Versorgungssystem (Schweiz, Europa). Der Aufwand für die Bereitstellung von Systemleistung (Netze, Back-up, Speicher) wächst mit steigender Flatterstrom-Einspeisung. Wenn es gelingt, bei Solarzellen die Kosten pro Watt Peak von 39 auf 23 Rappen zu senken, ist damit nichts über die Wettbewerbsfähigkeit von Fotovoltaik gesagt. Entscheidend sind die Kosten der Anlage, welche etwa das 1000fache der Kosten der Zellen ausmachen, sowie die Systemkosten.

Doch 4 Rp./kWh für subventionsfreien (?) Windstrom aus Norwegen sind als punktueller Wert und Prognose für einen optimalen Standort ohne Informationsgehalt für die Kostenverhältnisse in einem ganzen Versorgungssystem (Schweiz, Europa). Der Aufwand für die Bereitstellung von Systemleistung (Netze, Back-up, Speicher) wächst mit steigender Flatterstrom-Einspeisung. Wenn es gelingt, bei Solarzellen die Kosten pro Watt Peak von 39 auf 23 Rappen zu senken, ist damit nichts über die Wettbewerbsfähigkeit von Fotovoltaik gesagt. Entscheidend sind die Kosten der Anlage, welche etwa das 1000fache der Kosten der Zellen ausmachen, sowie die Systemkosten.

Auch falls die Preise für Batterien weiter sinken, ändert dies nichts an der zweifelhaften CO2-Bilanz von Elektroautos. Sollten in Norwegen ab 2025 zudem fossil betriebene Autos verboten werden, was dort linke Parteien fordern, dürfte dies am Widerstand der Bevölkerung scheitern. Solche Moralpolitik ist ein Ablasshandel: Wir verkaufen euch weiterhin unser Öl und Gas, dafür verbieten wir fossil betriebene Autos.

Gemäss Bodenmann sind die bestehenden Stromnetze massiv überdimensioniert, da sich die dezentrale Speicherung des Stroms nächstens durchsetze. Davon sind wir weit entfernt. Die deutsche Bundesnetzagentur spricht bezüglich Netzausbau von mehreren Milliarden. Vielleicht sollte sie mal in Brig nachfragen.

Als die schweizerische Strombranche vor rund fünfzehn Jahren begann, in Europa Gaskraftwerke zu bauen, war nicht absehbar, dass in einigen Ländern die Politik den Geldhahn derart öffnet, dass das europäische Netz mit Strom aus Produktionstechniken überschwemmt wird, die unter Marktbedingungen keine Chance hätten. Die Grosshandelspreise fielen dadurch unter die Gestehungskosten. In der Schweiz trifft dies besonders die Wasserkraft, die einzige wirklich wertvolle und qualitativ brauchbare erneuerbare Energie im Netz. Für die Systemstabilisierung werden alle, Wasser-, Gaskraftwerke und auch AKW benötigt.

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