Solarproduktion der Schweiz im Faktencheck (3)

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Reblog von “Schlumpf Argumente”: Solarproduktion in der Schweiz im Winter

Aufgrund einer einfachen Analyse kommt Martin Schlumpf zu folgendem Fazit:

  1. Bei gleicher Ausgangsleistung haben die Solarpanels von Dezember 2016 bis anfangs Januar 2017 pro Tag 60 – 700 mal weniger Strom produziert als die 3 KKW, die in diesem Zeitraum in Betrieb waren.
  2. Obwohl alle Solaranlagen in der Schweiz bereits gegen 8% der installierten Gesamtnennleistung ausmachen, schwankt ihr Tagesertrag in dieser sonnenärmsten Winterzeit zwischen 0.01 und 0.66% der Gesamtproduktion.

Daraus folgt: 

Selbst wenn man beispielsweise einen verdreifachten Ausbau der Solaranlagen annimmt (womit wir Deutschland in der Pro-Kopf-Berechnung bereits überholt hätten), ist das noch immer kein annehmbarer „Ersatz” auch nur für die 3 KKW, die im Moment laufen, und die konstant 33% zur Gesamtproduktion beitragen.

Zudem muss man sich immer wieder daran erinnern, dass solche Summenbetrachtungen in der Diskussion über Varianten der Elektrizitätserzeugung, wo Flatterstrom eine Rolle spielt, relativiert werden müssen. Tut man das nicht, richtet man den Blick nicht auf den einzelnen Moment der Erzeugung, ist das entweder bewusst irreführend oder aus Unwissen verzerrend. Am extremsten natürlich, wenn man über Jahreswerte spricht, aber immer noch – in viel feinerem Masse – bei Tagesangaben, denn auch diese „verschweigen”, dass aus Solarpanels zwei Drittel des Tages zwar planbar 0 MWh Strom resultiert, der Rest aber unzuverlässig und stark schwankend zu erwarten ist.


Bitte schauen Sie sich hier Schlumpfs Faktencheck im Detail an.


Martin Schlumpf über Martin Schlumpf

(Auszug aus Schlumpfs Blog SCHLUMPF ARGMENTE.)

Ich bin pensionierter Musikprofessor.

Von 1978 bis 2011 habe ich am Departement Musik der Zürcher Hochschule der Künste Musiktheorie und Improvisation unterrichtet. 2008 bis 2011 war ich dort Senats- und Hochschulversammlungs-präsident.

Neben der Musik haben mich immer auch politische, soziale und wissenschaftliche Fragen beschäftigt. Insbesondere Energiepolitik und Klimawandel, aber auch Fragen der Schweizerischen Alltagspolitik (Sozialsysteme, Zuwanderung, Liberalisierung etc) sind dabei im Zentrum gestanden.

In diesem Blog möchte ich meine Argumente zu bestimmten Themen bündeln und, wenn immer möglich, mit Fakten belegen. Vielleicht kann dies dazu beitragen, gewisse Diskussionen etwas zu versachlichen.

Für alle kritischen und unterstützenden Kommentare danke ich.

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5 thoughts on “Solarproduktion der Schweiz im Faktencheck (3)”

  1. Vielen Dank, Martin Schlumpf, für diesen weiteren interessanten Faktencheck. Zur Abwechslung von den zu einem guten Teil ziemlich ärgerlichen Fakten der aktuellen Energiepolitik und weil schliesslich Wochenende ist, könnte man sich beispielsweise auch mit Musik befassen. So etwa mit einer neueren Komposition von Martin Schlumpf des Titels “The Five Points”; https://www.youtube.com/watch?v=dcun2mdGeOc

  2. Naturbedingt können neue Energien die Alten niemals ersetzen. Weil bei günstigem Wetter liefern die Neuen zusätzlich bis zu 3000 Stunden sehr viel Strom. Aber bei Flaute und Dunkelheit sind die Neuen nutzlos. Dann geht nichts mehr ohne das alte Netz, während rund 6000 Stunden pro Jahr. Mit Stromspeicher wäre das Problem in der Schweiz zu lösen, aber je nach Bedarf wären 30 bis 100 Pumpspeichersee nötig.!! Anstatt zu speichern, kommen in vielen Staaten die Diesel- oder Gaskraftwerke zum Einsatz. Lachender Dritte ist in allen Fällen die Finanzindustrie.

  3. Auch Prof. Gunzinger kommt sogar zu gleichen Schluss. Nur mit zusätzlichen lokalen thermischen oder elektrischen Speichern, dank Laststeuerung (insbesondere Elektroboiler) und mit einer neuen Bewirtschaftung der Wasserspeicherwerke wäre es theoretisch möglich. Praktisch und wirtschaftlich ist der Ersatz der KKW nur mit Importen oder mit Gaskraftwerken (im In- und Ausland) zu bewältigen. Die Diskussion über die Energiestrategie wird es hoffentlich allen klar machen.

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