Liefern statt lafern

Replik-Duplik.pngSilvio Borner über zwei schwerwiegende Kleinigkeiten der Energiestrategie 2050 – Stromintensive Unternehmen werden vom Netzzuschlag (KEV) ganz od…

Silvio Borner über zwei schwerwiegende Kleinigkeiten der Energiestrategie 2050 – 

Stromintensive Unternehmen werden vom Netzzuschlag (KEV) ganz oder teilweise entlastet. Diese Befreiung würde bei der Biersteuer bedeuten, dass man ausgerechnet die grössten Säufer verschont. Das politische Motiv ist durchsichtig: Man erteilt den Intensiv-Verbrauchern Absolution und macht sie so zu Verbündeten, belastet aber alle Kleinkonsumenten umso stärker.

Abgesehen von Wettbewerbsverzerrungen ergeben sich bei solchen Tricks wie immer Fehlanreize. So könnte ein Konzern versuchen, all seine stromintensiven Aktivitäten in eine Firma zusammen­zulegen und so die Schwelle zu überschreiten, um entlastet zu werden. Eine einzelne Bäckerei erreicht den Prozentsatz nicht, aber ein Netz mit 20 Filialen kann die energieintensiven Stufen in eine rechtlich verselbstständigte ­Backstube auslagern.

Import von Strom

Noch perverser ist der Anreiz, den Stromverbrauch künstlich zu vergrössern, wenn man knapp unter der Schwelle liegt. Natürlich kann der Staat auch diese ungewollten, aber absehbaren Konsequenzen bekämpfen, aber nur mit noch komplizierteren Vorschriften und noch mehr bürokratischen Kontrollen. Das ist die erste schwerwiegende Kleinigkeit. Oder betrachten wir den «Joker» der Energiestrategie, die Importe von Strom. Wenn wir auch nach dem Vollausbau der Erneuerbaren zu wenig Strom hätten, können wir – so wird uns gesagt – die Lücke mit Importen füllen.

Aber Strom ist weder lagerfähig noch international transportierbar, ausser über ausländisch kontrollierte Hochspannungsleitungen. Die haben wir weder technisch noch politisch im Griff. Im Januar 2017 importierten wir einen Drittel des Verbrauchs, während die heimischen Solarpanels am schwächsten Tag gerade 0,02 Prozent des Verbrauchs lieferten. Das ist die zweite Kleinigkeit.

«Dreckwein» aus Argentinien

Vorläufig liefern uns vor allem die Deutschen gerne Kohlestrom, den sie als Back-up so oder so produzieren müssen. Aber was wird, wenn in ein paar Jahren in Deutschland auch die letzten AKW oder allenfalls auch die Braunkohleschleudern geschlossen werden? Oder wenn die EU unseren Markt­zugang von einem institutionellen ­Rahmenabkommen und der vollen Liberalisierung abhängig macht? Dann entpuppt sich die Werbung der IWB– 100 Prozent erneuerbar und aus eigener Produktion – als das, was es schon immer war: unverschämte und unlautere Propaganda. Das Eigentum an einem Wind­rad in der Nordsee oder ein Solarpanel in Spanien mag buchhalterisch Eigenproduktion erbringen, aber im schweizerischen Netz zirkuliert davon rein gar nichts.

Wenn ein Schweizer Modeschöpfer in Argentinien sehr guten Wein herstellt, muss er diesen im hiesigen Markt nicht bloss anpreisen, sondern liefern. Wenn er deutschen «Dreckwein» ausgestattet mit einem Zertifikat für Malbec aus Mendoza abgäbe, käme er vor den Richter. Aber genau das machen die IWB. Ein Gericht hat kürzlich einem Hauseigentümer ein geheiztes Schwimmbad verboten, obwohl er nachweisen konnte, dass er pro Jahr mehr Solarstrom ins Netz einspeist, als das Bad verbraucht. Grund: Der Nachweis der Herkunft und der Versorgungssicherheit könne nicht erbracht ­werden. Aha!

Dieser Artikel ist in der Basler Zeitung am 6.4.2017 erschienen.

Siehe auch das Interview von Silvio Borner im 20 Minuten vom 7.4.2017 «Energiegesetz führt zu perversen Fehlanreizen»

Replik von Lars Knuchel, IWB (anklicken)

Duplik von Silvio Borner (anklicken)

Lesermail an Lars Knuchel, IWB (anklicken oder gesamtes Mail herunterladen – s.unten)

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2 thoughts on “Liefern statt lafern”

  1. Von: Markus Saurer [mailto:markus.saurer@industrieoekonomie.ch]
    Gesendet: Mittwoch, 12. April 2017 09:16
    An: ‘medien@iwb.ch’
    Betreff: Eine Antwort auf Silvio Borners Artikel «Liefern statt lafern»

    http://mybaz.ch/nE03k8/

    „Das Produktionsportfolio von IWB besteht ausschliesslich aus Kraftwerken, die Strom aus erneuerbaren ¬Energien produzieren – und der -Stromlieferantenmix von IWB stammt ausschliesslich aus erneuerbaren -Quellen.“

    Sehr geehrter Herr Knuchel

    Soweit mir bekannt ist, hat Silvio Borner nie behauptet, die IWB würde sich auf die Produktion von Dreckstrom konzentrieren. Und selbst dass Ihr Stromlieferantenmix aus ausschliesslich erneuerbaren Quellen stammen soll, spielt für seine Argumente keine Rolle. Sie suggerieren vielmehr, dass aus den IWS-Steckdosen ausschliesslich Strom aus erneuerbaren Quellen kommt, was schon fast lächerlich falsch ist. Warum dem so ist, müsste man den IWB wohl nicht erläutern müssen, oder?

    Sagen Sie doch einfach den Leuten: „Die IWB produziert und bestellt ausschliesslich Strom aus erneuerbaren Quellen. Damit leistet sie – oder besser gesagt, leisten ihre Kunden mit höheren Preisen – einen Beitrag zur Umstellung der europäischen Stromproduktion auf erneuerbare Quellen. Leider hat sie aber keinen Einfluss, welcher Strommix letztlich und physikalisch aus den Basler Steckdosen kommt.“

    In Tat und Wahrheit tragen die Basler Verbraucher, die – wie gesagt – den üblichen Strommix konsumieren, als IWB-Zwangsförderer zur allgemeinen Stromüberproduktion aus erneuerbaren Quellen bei, da ja die Deutschen inzwischen mehr Leistung in PV und Wind installiert haben als in konventionellen Kraftwerken. Wenn’s schön ist und der Wind kräftig weht, dann wird das Gut Strom zum Bad, was sich in immer öfters negativen Preisen äussert.

    Dies wiederum hat zur Folge, dass etwa Flusslaufkraftwerke sozusagen ausgekoppelt werden müssen ..[b]. der angeblich saubere erneuerbare Strom verdrängt also ausgerechnet den saubersten erneuerbaren Strom[/b] (wegen priorisierter Einspeisung des ersteren). Der technische Grund hierfür liegt darin, dass Kohle und andere Kratwerke mit thermischen Kreisläufen nur innert Stunden bis Tagen hoch- und heruntergefahren werden können.

    Wie sie wissen sollten, ist die CO2-Belastung durch die Stromerzeugung in Deutschland mit dem stetigen Zubau von PV und Wind nicht etwa niedriger geworden, sondern ebenso stetig gestiegen. Das heisst mit anderen Worten, dass unter den aktuellen technischen Umständen die deutschen KKW nicht durch neue Erneuerbare, sondern durch Kohlekraftwerke ersetzt werden.

    Wenn die IWB also schon etwas Gutes tun will (mit dem Geld ihrer Kunden, um dies noch einmal in Erinnerung zu rufen, und zwar zwangsweise für die Kunden), dann sollte sie in Systeme investieren, die intermittierenden Strom in Bandenergie umwandeln können.

    [b]Ich frage mich schon, wer einmal die Verantwortung für diesen Bschiss übernehmen wird…. die IWB? Doris Leuthard? Die FDP? Alle zusammen?[/b]

    Wie es um die Deutsche Energiewende und um die Deutschen Klimaziele steht, brauche ich Ihnen wohl nicht darzulegen.

    Mit besten Grüssen, Markus Saurer

  2. CHRONOLOGIE IWB DOSSIER „GRÜNSTROMVERKAUF“! ?

    25.06.2011 meine Anfrage an die IWB (Industrielle Werke Basel)
    Sehr geehrte Dame
    Sehr geehrter Herr
    Im Einklang mit der Geschäftsleitung der IWB propagiert unsere Regierungsspitze in gewissen Printmedien unablässig über den „atomfreien Baslerstrom“!
    Da ich in dieser aktuellen Sache eine andere Ansicht habe möchte ich Sie zu einer Stellungnahme bitten.
    Auf Grund der seit langer Zeit vorhandenen technischen Infrastrukturen in den europäischen und nationalen Hochspannungsnetzen funktioniert dies doch so, wie unten technisch einfach, beschrieben.
    Der elektrische Strombezug – ich nenne dies PRIMÄRENERGIE – (hat nichts mit dem prim.+ sek. Trafoeinspeisungen-resp. Ausgang zu tun) für die nächtliche Auffüllung der Pumpspeicherseen in unseren Alpen erfolgt doch grössten Teils aus der Bandenergie aus KKW (Atomstrom) und CO² ausstossenden Kohlekraftwerken aus CH+EU. Während des Tages wird diese in den Pumpspeicherseen „gespeicherte“ PRIMÄRENERGIE in den Turbinenzentralen „turbiniert“ und als „atomstromfreie“ SEKUNDÄRENERGIE in die nationalen Hochspannungsnetze gespiesen. Diese Vorgehen entspricht aus meiner Sicht einer Weiss- resp. Grünwaschung des „dreckigen“ Atom-Kohlestroms!
    Oder irre ich mich da in meiner Auffassung?
    Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
    Freundliche Grüsse
    E. Cattola

    29.06.2011 IWB Antwort
    Sehr geehrter Herr Cattola
    Für Basel stimmt diese Darstellung insofern nicht, als wir über unsere Beteiligungen aus den Wasserkraftwerken nur den Anteil Strom beziehen, der mit Wasser aus natürlichen Zuflüssen in die Speicherseen turbiniert/produziert wird und als Wasserkraft gilt. Insofern bezieht Basel atomfreien Strom. Es ist richtig, dass mit überschüssigem Strom in der Nacht die Pumpspeicherseen gefüllt werden, also mit günstigem „Graustrom“ auf dem Markt, wobei da durchaus auch Windkraft dabei sein kann und nicht nur Atom- und Kohlekraft. Dieser Pumpspeicherstrom wird dann aber auch wieder am Markt als „Graustrom“ verkauft und nicht als Wasserkraft.
    Freundliche Grüsse
    René Kindhauser
    Leiter Unternehmenskommunikation

    29.06.2011 meine Anfrage an die IWB
    Sehr geehrter Herr Kindhauser
    vielen Dank für die speditive Bearbeitung meiner Anfrage. Die IWB sind bestimmt in der Lage den Herkunftsnachweis mit einer Konformitätsbescheinigung einer autorisierten Akkreditierungsstelle, die vom Bund autorisiert ist, zu bestätigen. Oder können Sie mir mitteilen wo ich dies im Internet finde, denn auf der IWB HP erhalte ich 0 Treffer bei der Suche nach „ Konformitätsbescheinigung“ oder 2 Treffer über das Wasserlabor (Wasserqualität).
    Besten Dank für Ihre Bemühungen.
    Freundliche Grüsse
    E. Cattola

    01.07.2011 Antwort IWB
    Sehr geehrter Herr Cattola
    Eine Konformitätsbescheinigung, wie Sie dies ansprechen, besteht zur Zeit noch nicht. Wir nehmen aber Ihre Anregung gerne auf und werden die zuständigen Stellen intern darauf hinweisen, zumal – soweit wir informiert sind – seitens Bund eine Verschärfung der entsprechenden Verordnung in Arbeit ist. Aktuell gilt für uns die Bundesverordnung für die Stromdeklaration (die Sie auf unserer Webseite finden), an die wir uns halten. Dazu gehört auch, dass für die von uns bezogene Menge Wasserkraft bei Swissgrid Zertifikate der entsprechenden Wasserkraftwerke hinterlegt sind. Da ist es aber durchaus prüfenswert, analog der Rechnungsrevision die „Beschaffungsbuchhaltung“ prüfen zu lassen, was natürlich einen Aufwand bedeutet, der wiederum mit Kosten verbunden ist.
    Also so besehen kann man kurz sagen: die Herkunftsdeklaration wird nach vorgegebenen Richtlinien gemacht und ist mit entsprechenden Bescheinigungen nachvollziehbar, aber es besteht nicht „ein Dokument“ , welches das alles zusammenfassend bestätigt und das man dann ins Internet stellen könnte.
    Freundliche Grüsse
    René Kindhauser
    Leiter Unternehmenskommunikation

    02.07.2011 meine Anfrage an die IWB
    Sehr geehrter Herr Kindhauser

    Besten Dank für Ihre Stellungnahme auf meine Anfrage.
    Dazu kann ich Ihnen die schriftliche Stellungnahme (kursiv/fett) des Bundesamtes für Energie beifügen:
    Gemäss der Verordnung über den Nachweis der Produktionsart und der Herkunft von Elektrizität (SR 730.010.1) darf Strom, der aus hochgepumptem Wasser produziert wird, nicht als Elektrizität aus Wasserkraft ausgewiesen werden. Wenn die IWB 100% erneuerbare Elektrizität ausweisen, heisst dies, dass die gesamte Strommenge, welche die IWB an ihre Kunden verkaufen, in erneuerbaren Produktionsanalgen erzeugt werden muss (ohne dass dabei hochgepumptes Wasser mitgerechnet wird). Diese Betrachtung muss für die Jahresmenge an Strom stimmen, nicht jedoch für den momentanen physikalischen Stromfluss. Dieser lässt sich nur schwer einer bestimmten Produktionsanlage zuordnen, sondern findet vielmehr automatisch den Weg des geringsten Widerstands von den Produktionsanlagen zu den Endkunden. Dabei spielt es keine Rolle, welche Art Strom der Kunde bei welchem Anbieter gekauft hat. Im Jahresmittel jedoch muss die Rechnung aufgehen.
    In der Schweiz wurden 2010 rund 2.5 TWh Elektrizität für Speicherpumpen aufgewendet (davon 1.6 TWh im Sommerhalbjahr). Die Herkunft dieses Strom lässt sich nicht genau ermitteln. Da die Pumpen aber vor allem nachts und am Wochenende laufen, ist davon auszugehen, dass sie vorwiegend aus Grundlastkraftwerken gespiesen werden. In der Schweiz sind dies Laufwasser- und Kernkraftwerke. In Deutschland und Frankreich, woher die meisten Importe stammen, sind dies vor allem Kohle- resp. Kernkraftwerke.
    Obwohl Speicherpumpen nicht zu einer Mehrproduktion an Elektrizität führen, sind sie wichtig für den Ausgleich von Zeiten mit hoher Last in Zeiten mit niedriger Last. Sie tragen dadurch zur Netzstabilität bei, verringern den Zubaubedarf an Spitzenlastkraftwerken und vereinfachen die Netzintegration von nicht-steuerbarer Produktion (wie Wind- und Sonnenkraftwerke). Diese Leistungen werden vom Strommarkt entsprechend entlöhnt, was die Pumpspeicherung auch zu einem attraktiven Geschäft macht.

    Die IWB- Stellungnahme ist so zu interpretieren, dass bei den IWB dringender Handlungsbedarf in Sachen offizieller und korrekter Deklaration des „atomfreien Stroms“ besteht. Deshalb stimmt meine Aussage des grünwaschens von grauem „Atom + Kohlenstrom“ durch die Pumpspeicherwerke die den Strom von den Grundkraftwerken beziehen (siehe oben).
    Das bedenkliche in dieser energiepolitischen anspruchsvollen Angelegenheit ist, dass die Kantonsbehörden und die IWB Direktion eindeutig die wahre Stromsituation der Bevölkerung (bewusst oder Nichtwissen?!) vorenthalten.
    Es ist zu hoffen, dass die erwähnten Stellen die korrekte Wiedergabe der IST-Situation der Öffentlichkeit nächstens in den Medien verbreiten werden. Nur so erlangen diese Stellen wiederum das volle Vertrauen der Strom- Konsumenten und der Bevölkerung.
    Mit freundlichen Grüssen
    E. Cattola
    IWB Antwort
    KEINE
    ————————————————2012——————————————–
    24.06.2012 meine Anfrage an die IWB
    Allgemeine Frage
    Gemäss ihren Angaben “100/100 ist unser Standard” liefern die IWB nur noch Elektrizität aus erneuerbaren Quellen. Somit muss ich annehmen, dass die langjährigen finanziellen Beteiligungen an den Grimselkraftwerken veräussert wurden. Denn die Grimselstauseen werden ja bekanntlich in der Nacht mit KKW erzeugtem Strom wieder aufgefüllt. Gehe ich da falsch in der Annahme, dass da der KKW-Strom im Grimselkraftwerk grün gewaschen wird !? Für eine fachliche Stellungnahme würde ich mich freuen.

    MfG
    E. Cattola

    25.06.2012 Antwort IWB
    Sehr geehrter Herr Cattola

    Für Ihr Interesse an unseren Stromprodukten und für Ihre Anfrage danken wir Ihnen.

    Nein, die IWB haben ihre Beteiligungen an den Grimselkraftwerken nicht veräussert. Dass wir den Strom der Grimselkraftwerke, den wir an unsere Kunden liefern, trotzdem mit aus gutem Grund als “erneuerbare Energie” bezeichnen können hat folgende Ursache:
    Der Grimselstausee wird zum grössten Teil mit Wasser aus den umliegenden Bergen gefüllt. Die mit diesem Wasser produzierte Energie (sogenannte “Nettoenergie”) ist zu 100% erneuerbar und wird von den IWB an die von uns an unsere Kunden gelieferte “erneuerbare Energie” angerechnet.
    Die restliche Energie, welche von den Grimselkraftwerken produziert wird (d.h. diejenige Energie, die durch hochgepumptes Wasser erzeugt wird), ist, wie Sie korrekt erwähnen, nicht Bestandteil der Nettoenergie und auch nicht “erneuerbar” im eigentlichen Sinne.
    Diese Energie wird von den IWB nicht in die Liefermenge an unsere Endkunden eingerechnet, sondern auf dem Strommarkt weiterverkauft. Sie fliesst also nur in die Strom-Handelsbilanz der IWB ein und ist unabhängig von der Energielieferung der IWB an Ihre Endkunden.
    Mit freundlichen Grüsse
    Barbara Schüpbach
    Barbara Schüpbach
    Leiterin Office & Kundenzentrum

    26.06.2012 meine Anfrage an die IWB
    Sehr geehrte Frau Schüpbach,
    besten Dank für die Beantwortung meiner Anfrage. Aus ihrem Statement ergeben sich für mich noch weitere Aspekte die ich gerne Beleuchten möchte:
    Wie weiss der in dem Generator erzeugte elektrische Strom ob er nun aus „erneuerbarer“ Produktion stammt oder aus „nicht erneuerbarer“ Produktion? Wo erfolgt die physische Trennung – erneuerbar/nicht erneuerbar – der erzeugten Elektrizität . Diese (Elektrizität) werden doch gemeinsam in der gleichen Turbinen/Generatoreneinheit hergestellt resp. erzeugt und somit ist eine Trennung technisch nicht möglich. Diese unterschiedlich erzeugte Elektrizität wird dann gemeinsam über die Hochspannungsleitungen in die jeweiligen Höchstspannungs-Netzverteilstationen weitergeleitet. Ab diesem Punkt wird die Elektrizität mit anderen produzierten Elektrizitätsprodukten vermischt d. h. gemixt. Somit erhält der Verbraucher dann schlussendlich eine aus Strommix – erneuerbare + nicht erneuerbare hergestellte Elektrizität an seine Steckdose geliefert. So sieht doch die Praxis aus.
    Das von den IWB formulierte “100/100 ist unser Standard”, also nur noch Elektrizität aus erneuerbaren Quellen dem Endkunden zu liefern, ist somit nur eine fiktive Wahrnehmung und für den gutgläubigen Kunden werbemässig sehr geschickt Wahrheitsverzerrend formuliert.
    Mit freundlichen Grüssen
    E. Cattola
    27.06.2012 IWB Antwort

    Sehr geehrter Herr Cattola
    Sie haben selbstverständlich recht damit, dass der physische Strom nicht getrennt werden kann. Um eine solche physische Trennung zu erreichen, müssten die IWB für Ihre Kunden separate Stauseen und ein neues separates Übertragungs- und Verteilnetz bauen. Sicher stimmen Sie uns darin zu, dass diese Variante sowohl aus ökologischen wie auch aus ökonomischen Gründen nicht in Frage kommt.
    So ist es den IWB nur möglich, sicherzustellen, dass die IWB mehr Strom aus erneuerbaren Quellen produzieren, als in Basel insgesamt verbraucht wird, und andere Energieversorger zum selben Vorgehen zu motivieren, um den Anteil des Stroms aus nicht erneuerbaren Quellen im Netz zu minimieren.
    Wir sind der Meinung, dass wir diese Botschaft mit dem Kampagnentitel optimal zusammengefasst haben.
    Selbstverständlich sind wir uns bewusst, dass wir mit einem knappen Titel der Vielschichtigkeit dieser Thematik kaum gerecht werden können.
    Mit unserem Bericht auf den Seiten 14 und 15 in unserem Kundenmagazin „energie & wasser“ erhält jeder IWB-Kunde, der sich mit dem Thema 100/100 auseinandersetzen will, auch die Möglichkeit dazu und kann die detaillierten Informationen nachlesen.
    Das Heft „energie & wasser“ wurde an alle Haushalte, die von uns versorgt werden verteilt.
    Auch ist es auf unserer Internet-Seite als online-Version abrufbar unter http://www.iwb.ch/de/energiewasserkundenmagazin.php
    Mit freundlichen Grüssen
    Barbara Schüpbach
    Leiterin Office & Kundenzentrum

    12.07.2012 meine Anfrage an die IWB
    Sehr geehrte Frau Schüpbach,
    besten Dank für die Belehrung in Sachen Stromerzeugung und deren Verteilung vom Erzeuger bis zum Endverbraucher. Die IWB lanciert zur Zeit eine breit angelegt Werbekampagne über ihre Produktpalette in den verschiedenen Medien unter der Prämisse „ Standard Strom und Wärmeenergie zu 100 Prozent erneuerbar und aus Eigenproduktion. Damit ist transparent ersichtlich, ob die gelieferte Energie vollständig aus erneuerbaren Quellen – Wind, Wasser, Sonne oder Biomasse – stammt „.
    Wie Sie selbst Zugeben ist eine „reingrüne“ Stromerzeugung aus NUR erneuerbaren Energiequellen zur Zeit nicht möglich und auch in nächster Zukunft kaum realisierbar sein. Der Fairness wegen sollte dies in der IWB-Werbung auch so deklariert werden.
    Da ich abwesend war kann ich ihnen erst jetzt meine Stellungnahme zustellen.
    Mit freundlichen Grüssen
    E. Cattola
    IWB Antwort
    KEINE

    ———————————————2016———————————————
    Nachstehend mein Leserbrief 22.4.2014 an die BaZ:

    IWB schleimt sich beim WWF ein
    Mit diesem «schleimigen» Deal der IWB-Führung subventionieren alle IWB – Kunden zwangsläufig den WWF. Unabhängig davon ob der Stromkunde mit dieser fragwürdigen Organisation einverstanden ist oder nicht. Mangels Alternativen sind wir alle zwingend und vorerst unabwendbar IWB-Stromkunden. Mit der Aussage, dass der «Markt per Gesetz auszuschalten» sei, zeigt sich das Gesicht der halbstaatlichen IWB! Für mich ist dies blanker IWB-Kommunismus. Auch die Aussage von Vellacott » wenn es darum gehe, gesetzliche Vorschriften durchzusetzen» weisen darauf hin, dass für Vellacott die Schweiz ein Unrechtsstaat sei. Ich frage braucht es den WWF um aus der Schweiz ein Rechtsstaat zu machen!
    Es bleibt nur zu hoffen, dass baldmöglichst die Stromliberalisierung für den Kleinkunden kommt, dann bin ich sicher nicht mehr IWB-Zwangskunde.
    E. Cattola, Riehen
    —————————-vorerst Chronologie ENDE 15.04.2017 —————————–

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